Wiesbaden: Am 6. November wird die Salzbachtalbrücke gesprengt
Frankfurter Rundschau
Vor dem Sprengtermin der Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden werden Bahngleise, Straße und unterirdische Rohre mit Sand abgedeckt.
Wiesbaden - Ulrich Neuroth hat sich wieder kurz gefasst. „Gesprengt wird am sechsten November“, sagt der Direktor der Niederlassung West der Autobahngesellschaft am Mittwoch (06.10.2021) auf der großen Pressekonferenz zur Sprengung der Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden. Ein Samstag. Sollte es an diesem Tag Starkregen oder Nebel geben, würde auf den Sonntag ausgewichen, ist später zu erfahren. Dann also wird die wegen Alterserscheinungen gesperrte Autobahnbrücke mit einem Großaufgebot von Material auf den Boden sacken. Die 1963 erbaute und 310 Meter lange Brücke, die Wiesbaden seit Juni in Atem hält, wird Geschichte sein.
Verzögert werden könnte das Unternehmen durch Bombenfunde unter der Brücke. Wie Matthias Hannappel, bei der Autobahngesellschaft für die Salzbachtalbrücke zuständig, sagt, gebe es drei Verdachtsstellen, die noch inspiziert werden müssten. Im Zweiten Weltkrieg gingen besonders viele Bomben auf das Areal nieder. Der Kampfmitteldienst ist dabei, mit metertiefen Bohrungen nach den Bomben zu suchen.
Seit Wochen warten Bürger und Bürgerinnen mit Spannung auf den Sprengtermin. Denn erst wenn die marode Brücke gefallen ist, können die Bundesstraße 263 geöffnet werden und die S-Bahnen wieder den Wiesbadener Hauptbahnhof anfahren. Bis die Straße und die Bahngleise betrieben werden können, wird es allerdings dauern. „Strategisches Ziel ist es, bis Weihnachten Straße und Schiene wiederherzustellen“, erklärt Neuroth.