Wieder Corona-Proteste gegen Impfpflicht und Gesundheitspass in Frankreich
Frankfurter Rundschau
In ganz Frankreich wird gegen die Impfpflicht und den Gesundheitspass demonstriert, gleichzeitig unterstützt eine große Mehrheit der Bevölkerung die Maßnahmen.
Paris - In verschiedenen Großstädten in Frankreich wird gegen die Coronamaßnahmen der Regierung protestiert. Seit die Administration unter Präsident Emmanuel Macron eine Impfpflicht angekündigt hat, finden die Proteste wieder deutlich mehr Zulauf. In Paris und Toulouse kamen am Samstagnachmittag (24.07.2021) hunderte Demonstrierende zusammen, um gegen die Impfpflicht, den Gesundheitspass und eine angebliche „Gesundheitsdiktatur“ zu protestieren. In der Landeshauptstadt sprach unter anderem Floriant Philippot, Vorsitzender der rechtsextremen Partei Les Patriotes, zu den Anwesenden. Auch in Lyon, Straßburg, Lille und Marseille soll demonstriert werden. Bereits in der Vorwoche waren landesweit mehr als 100.000 Menschen in Frankreich auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut über die Coronamaßnahmen Ausdruck zu verleihen. Mit ihrem Protest stehen die Demonstrierenden allerdings nicht repräsentativ für die Bevölkerung Frankreichs. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Elabe für den Sender BFMTV vom 13. Juli ergab eine 76-prozentige Zustimmung für die Impfpflicht, die Präsident Emmanuel Macron Mitte Juli angekündigt hatte. Auch der Gesundheitspass stößt mehrheitlich auf Zustimmung. Umgesetzt werden soll die Gesetzesnovelle per Schnellverfahren, die Entscheidung obliegt dem französischen Senat, der bereits am Sonntag (25. Juli 2021) über das Maßnahmenpaket entscheiden soll. Bestätigt der Senat erwartungsgemäß die neuen gesetzlichen Maßnahmen, gilt die Impfpflicht für alle Angestellten im Gesundheits- und Pflegewesen sowie für Rettungskräfte. Weigern sich Angestellte der betroffenen Berufsgruppen, sich bis spätestens zum 15. September impfen zu lassen, droht ihnen ein Berufsverbot.More Related News