
Wie sich eine junge Deutsche von Texas aus in die Weltspitze kämpft
Die Welt
Schwimmerin Anna Elendt ging mit einem Stipendium in die USA – das zahlt sich aus. Jetzt will sie bei der WM auftrumpfen, der große Traum aber ist Olympia 2024.
Es war ein Tag im August 2020, als Anna Elendt in ihr Abenteuer aufbrach. 8500 Kilometer entfernt von ihrer Heimat bei Frankfurt am Main begann in Texas ein neuer Lebensabschnitt. Zum Schwimmen. Zum Studieren. „Ich bin hierhergekommen ohne Kreditkarte, ohne SIM-Karte, mit zwei Koffern und alleine. Eigentlich mit nichts“, erinnert sie sich. „Nur mit der Frage: Okay, was genau mache ich jetzt eigentlich hier?“ Elendt war 18, hatte ihr Abitur gemacht, Talent als Brustschwimmerin bewiesen und sich mit einem Stipendium für Texas entschieden.
Jetzt, knapp zwei Jahre später, hat sich einiges verändert. Wenn Elendt ab Samstag bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest über 50, 100 und 200 Meter Brust antritt, blickt auch die Konkurrenz auf sie. Mit drei deutschen Rekorden, alle in den USA geschwommen, hat sie in diesem Frühjahr für Furore gesorgt. Es dürfte erst der Anfang sein – Texas tut ihr gut, sportlich und persönlich. „Ich würde sagen, dass ich deutlich selbstbewusster geworden bin“, sagt sie. „Mir das alles selbst aufzubauen ist ein gutes Gefühl.“ Ihr Fernziel ist klar: Auftrumpfen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
