Wie die Rebellen in Belgorod die russische Armee austricksten
Frankfurter Rundschau
Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod zeigen, dass Russland verwundbar ist. Berichten zufolge sind die Befestigungsanlagen wirkungslos.
Frankfurt/Belgorod - Eigentlich hat Russland die Ukraine überfallen, doch auch auf russischen Boden kommt es gelegentlich zu Kämpfen. Von solchen Angriffen ist die russische Grenzregion Belgorod betroffen. Dabei waren es zuletzt Anti-Russland-Partisanen, die die russische Provinz angriffen. Russland hat Schwachstellen, das zeigen nicht nur die Angriffe, sondern auch eine Recherche von unabhängigen russischen Medien. Diese kommen zum Ergebnis, dass die Befestigungsanlagen wirkungslos sind.
Der russische Sender seven by seven und der Belgorod Sender Pepel kommen zu dem Ergebnis, dass die Gräben und Panzerabwehrbetonblöcke, die auch als „Drachenzähne“ bekannt sind, wirkungslos sind. Wie Newsweek die beiden Medien zitierte, soll die Verteidigung etwa 10 Milliarden Rubel (etwa 100 Millionen Euro) gekostet haben. Der Bau der Verteidigungsanlage wurde nach dem Beginn des Ukraine-Krieges im April 2022 begonnen und im März 2023 fertiggestellt.
Bei den Befestigungen soll es sich um flache Gräben und um leicht umgehbare Drachenzähne handeln, die von den Rebellen gemieden werden können, schrieb der ukrainische Berater für innere Angelegenheiten, Anton Geraschtschenko Gladkow, auf Telegram. Der Militärforscher und Gründer des open source Portal „Conflict Intelligence Team“, Ruslan Lewijew, sagte seven by seven, dass die Drachenzähne und Gräben nicht gegen Drohnen und Artillerie wirken, sondern Bodentruppen beeinträchtigen sollen, berichtete Newsweek.
Die Drachenzähne scheinen in Lewijews Worten „nutzlos“ zu sein, da sie einfach abgeschleppt werden können. Die Grenze kann durch die Umsiedlung von den Bewohnern und durch das Wegbringen militärischer Ausrüstung aus der Artillerie Reichweite effektiver gestaltet werden. Der Nachrichtenagentur Sirena sagte er, dass eine wirksame Befestigung durch Artillerie gedeckt sein müsse.
Auch in Luhansk und Donezk sind die Befestigungen aufgestellt. Ob sie der ukrainischen Gegenoffensive standhalten können, ist fraglich. Auch der russische Präsident Wladimir Putin räumte Fehler bei der Verteidigung ein. (vk)