Wer Behrens hat, braucht Welt-Diva Isco nicht
n-tv
Union Berlin ist einfach nicht aufzuhalten. Die Eisernen siegen nach einem intensiven Kampfspiel auch im DFB-Pokal. Gegner Wolfsburg nützt eine frühe Führung nichts. Und das alles nach dem überraschenden Scheitern des Berliner Sensations-Transfers.
Wenn es mit dem Traumtransfer schon nicht klappt, dann soll wenigstens der Titeltraum weiterleben: Union Berlin beschließt einen wilden Tag mit einem Willenssieg im DFB-Pokal. Der VfL Wolfsburg wird vor bebender Kulisse an der Alten Försterei mit 2:1 (1:1) niedergerungen. Der frühe Rückstand, Luca Waldschmidt hatte nach fünf Minuten getroffen, irritierte die Mannschaft von Urs Fischer nur kurz. Je länger das Spiel bei fürchterlichen Wetterbedingungen dauerte, desto mehr Union wurde Union. Das Kollektiv biss sich rein und drehte die Partie. Der völlig alleingelassene Ex-Wolfsburger Robin Knoche traf nach einer Ecke (12.) ehe Kevin Behrens (79.) die Entscheidung herbeiführte. Behrens, mehr Gegenentwurf zum abgedampften Isco geht nicht.
Isco hatte die Hauptstadt am Dienstag in Ekstase versetzt. Bis zu seiner Ankunft in Köpenick hatte die Fußball-Welt das Gerücht um die vereinslose Real-Ikone für einen pfiffigen Witz gehalten. Doch dann war er plötzlich da, hatte den Medizincheck bestanden - und flog wieder heim. Seine Berater hatten laut Union spontan Forderungen gestellt, die die Berliner nicht erfüllen wollten. Und so platzte der Traum vom ersten Star mit Weltruf (trotz Karriereknick) an der Alten Försterei. Nicht aber der Traum vom ersten Pokal-Triumph. Und so sah die Wahrheit im stürmischen Regen von Köpenick eben so aus: Wer den bodenständigen Behrens hat, der braucht keinen divenhaften Isco!
Kevin Behrens, der in seinem Leben schon den Landespokal Niederrhein gewonnen hatte und Bremenliga- und Regionalliga-West-Meister geworden war, drückte den Ball nach perfekter Ablage von Sheraldo Becker aus zwei Metern über die Linie. Ein Tor ohne jeden Glanz, aber eines des Willens. Ein Tor, passend zu Union. So wie der Typ Behrens, den der Klub im Sommer 2021 vom SV Sandhausen geholt hatte. Ein Transfer, von dem sich wohl kaum einer Großes versprochen hatte. Anders als es bei Isco der Fall gewesen wäre. Eine Umkehr der Fallhöhe.
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