Welterbe Mathildenhöhe Darmstadt: Ein Titel, der verpflichtet
Frankfurter Rundschau
Die Maxime des letzten Darmstädter Großherzogs Ernst Ludwig „Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue frisch zu wagen!“ ist Auftrag, den Identifikationspunkt weiterzuentwickeln.
Nach zehn Jahren der mühsamen, zeitintensiven und akribischen Vorarbeit ist es endlich geschafft: Die Mathildenhöhe als die weithin sichtbare Stadtkrone Darmstadts ist mit dem Welterbe-Titel der Unesco ausgezeichnet worden. Bravo! Damit reiht sich das weltweit einzigartige Gebäude- und Bautenensemble – bestehend aus dem Hochzeitsturm, dem Ausstellungsgebäude, dem Platanenhain, dem Ernst-Ludwig-Haus, der Russischen Kapelle, den Künstler- und Atelierhäusern sowie vielen kleineren Bauten, Tempeln und Kunstwerken – ein in die Liste der Welterbestätten wie die Pyramiden von Gizeh, der Kölner Dom, die Fossilienlagerstätte Grube Messel, das Kloster Lorsch in Südhessen oder der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Die jetzige Welterbestätte ist zugleich das Erbe des letzten Darmstädter Großherzogs Ernst Ludwig, dessen Maxime „Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue frisch zu wagen!“ auf dem derzeit nicht zugänglichen Kuppelmosaik über dem Treppenaufgang zum Ausstellungsgebäude zu lesen ist. Die Maxime Ernst Ludwigs muss weiterhin Ansporn und Verpflichtung sein, sorgsam, pfleglich und wertschätzend mit den vor mehr als hundert Jahren errichteten baulichen Schätzen umzugehen. Die Bauten auf der Mathildenhöhe sind kein Freilichtmuseum. In ihnen wird gearbeitet, gewohnt, gelebt, gebetet – und Kulturschätze werden dort präsentiert.More Related News