
Weiße Rassisten in den USA nehmen sich die Taliban als Vorbild
Frankfurter Rundschau
Die Rechten in den USA bewundern die Taliban für ihren Erfolg in Afghanistan. Nun wollen sie ihnen nacheifern.
Afghanistan/USA – Der rasche Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat in vielen Teilen der Welt für Entsetzen gesorgt. Eine radikal-islamistische Bewegung, die für Massaker an der Zivilbevölkerung und Terrorismus, Menschenhandel und Unterdrückung von Frauen steht, kann kaum jemanden als Vorbild dienen. Doch es gibt auch Ausnahmen. Eine davon findet sich in den USA. Denn als die US-Truppen im August 2021 Afghanistan verließen und die Taliban ohne jede Gegenwehr eine große Stadt nach der anderen eroberten, bevor sie dann auch Kabul einnahmen, konnten weiße Rassisten in den USA ihre Begeisterung für die Taliban kaum verbergen. Tatsächlich drückten viele Rechtsextreme auf Online-Plattformen mehr oder weniger unverhohlen den Wunsch aus, es den Taliban gleichzutun. John Cohen von der Heimatschutzbehörde Homeland Security hat jetzt deshalb sogar noch einmal auf die Gefahren von rechts hingewiesen, wie CNN berichtet. Demnach betrachten viele regierungsfeindliche und gewaltbereite extremistische Gruppen in den USA den Erfolg der Taliban quasi als so eine Art Modell für die Rechten, wie man einen Bürgerkrieg entfachen und dann auch gewinnen kann. Das sehen andere Fachleute genauso. „Wir sind auf viele Inhalte von rechtsextremen Websites mit Sitz in den USA gestoßen, die in die Richtung gehen, wie gut der Sieg der Taliban ist und warum er gut für ihre Sache ist“, zitierte die New York Times Adam Hadley, den Direktor von Tech Against Terrorism, einem von der UN unterstützten Projekt, das Extremisten online überwacht. Eine Neonazi-Website enthält ein Traktat, in dem der Sieg der Taliban teilweise gepriesen wird, um zu zeigen, dass eine kleine Gruppe bewaffneter Fundamentalisten das amerikanische Imperium besiegen könne.More Related News













