Wegen Nordkorea: Deutsches Kriegsschiff kommt in Japan an
Frankfurter Rundschau
Erstmals seit rund 20 Jahren legt ein deutsches Marineschiff in Japan an. Deutschland will sich für Frieden und Stabilität im südchinesischen Meer einsetzen.
Tokio/Berlin - Erstmals seit rund 20 Jahren ist ein deutsches Kriegsschiff in Japan eingetroffen, um potenzielle Verstöße gegen nordkoreanische Sanktionen im Indopazifik zu überwachen. Das deutsche Schiff werde Überwachungsaktivitäten auf See durchführen, um der „Bedrohung durch nordkoreanische Atomwaffen“ entgegenzuwirken, wie Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) Anfang August in einer Rede bei der Abfahrt des Schiffes sagte.
Generalinspekteur Eberhard Zorn hat bei einem Besuch der Fregatte „Bayern“ im Hafen von Tokio den Willen zu einer militärischen Zusammenarbeit mit Japan bekräftigt. „Ich bin stolz, dass die Bundeswehr mit einer Fregatte gemeinsam mit unseren japanischen Freunden für die Freiheit der Seewege und die Einhaltung des Völkerrechts in dieser Region eintritt“, erklärte Zorn, Deutschlands ranghöchster Soldat, am vergangenen Freitag (05.11.2021) in Japan.
Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi hieß die Besatzung im Hafen von Tokio persönlich willkommen. Es ist das erste Mal seit rund 20 Jahren, dass ein deutsches Marineschiff Japan besucht. Zorn zufolge ist geplant, dass die Luftwaffe im kommenden Jahr an Übungen in der Region teilnehme. Auch sei im Gespräch, mit dem Heer Verbindungen zu knüpfen. Ferner wolle man sich mit Japan auch in Bezug auf die Cyber-Bedrohung austauschen, so Zorn.