
Washington verteidigt Ukraine-Engagement Berlins
n-tv
Das "Panzer-Kasperletheater" bügeln die USA im rheinland-pfälzischen Ramstein nüchtern ab. Verteidigungsminister Austin lobt sogar das Engagement Deutschlands im Ukraine-Krieg. Das hat mit den eigenen Ansprüchen zu tun - und möglicherweise den Zahlen.
Der Tag des Kontaktgruppentreffens der Ukraine-Unterstützerländer neigt sich dem Ende zu, da stellt ein Reporter auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein historisch gesehen ketzerische Fragen: Ob Deutschland von den USA weiter als verlässlicher Verbündeter gesehen werde? Zeige es Führungsqualität? Mache Deutschland genug? Schließlich schaffe es noch nicht einmal, eine so einfache Entscheidung wie die Lieferung von Kampfpanzern zu treffen. Ukraines Vize-Außenminister sprach zuvor von "Panzer-Kasperletheater".
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin steht vor den Medienvertretern und verteidigt die Bundesregierung. Ja, Deutschland mache genug. "Wir alle können immer noch mehr tun. Deutschland hat viel zu diesem Feldzug beigetragen." Der deutsche Kollege, Verteidigungsminister Boris Pistorius, habe am Morgen ja deutlich gesagt, dass noch keine Entscheidung über schwere Kampfpanzer gefallen sei. Für die Bundesregierung ist ein so klares Bekenntnis womöglich schon ein Erfolg. Es unterstreicht, dass ihr Vorgehen keinen offenen Bruch im Bündnis provoziert. Schon am Donnerstag hatte Austin die Deutschen wegen ihrer "starken Unterstützung" für die Ukraine gelobt.
Zwar erklärt Austin nach den stundenlangen Verhandlungen: "Wir machen Druck für Panzer." Aber er spricht auch mehrfach relativierend den Zusammenhang an, also die Gespräche aller Verbündeten. Es gehe ohnehin nicht um ein einzelnes Waffensystem, sondern ums Gesamtpaket. Das nun geschnürte "wird den Ukrainern ermöglichen, erfolgreich zu sein", versichert er. "In 43 Jahren habe ich die NATO nie so geeint gesehen wie heute", sagt US-Oberkommandeur Mark Milley, der neben ihm steht.
