Was jetzt brutal weh tut, soll bald so wertvoll sein
n-tv
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft spielt gegen Rekord-Weltmeister Frankreich erst groß auf und bricht dann fatal ein. Das größte Spiel der letzten Jahre endet mit einer Pleite, soll aber irgendwann noch einmal wichtig werden.
Der Superstar war ratlos: Nein, sagte Nikola Karabatic, dreifacher Welthandballer und vierfacher Weltmeister, er könne nicht so genau sagen, was der deutschen Handball-Nationalmannschaft noch fehlen würde, um wieder die großen Spiele gegen die großen Gegner zu gewinnen. Mit 35:28 hatten seine Franzosen das DHB-Team zuvor im Viertelfinale der Weltmeisterschaft geschlagen. Viel zu hoch, weil die deutsche Mannschaft 35 Minuten phasenweise grandios aufgetrumpft hatte. "Das Ergebnis zeigt nicht, wie stark die deutsche Mannschaft wirklich war", sagte auch Karabatic. Verdient war die Niederlage, weil am Ende eben die Luft ausging, die Effizienz sich verabschiedete und zu viele Fehler ihren Weg ins deutsche Spiel fanden. Dinge, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen, weil sie sofort bestraft werden.
Es war der große Realitätscheck, die finale Standortbestimmung nach fünf Spielen, in denen eine neue DHB-Generation ihre Aufgaben teils begeisternd gelöst hat und einem, das gegen eine Weltklassemannschaft nach starker Leistung einen Dämpfer erhalten hatte. Nun wissen Deutschlands Handballer, wo sie wirklich stehen: an der Schwelle zur absoluten Weltspitze. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason ist in diesem Turnier einen langen Weg gegangen, aber kurz vor dem Ziel ging die Luft aus. Diesmal.
"Wir müssen es hinkriegen, in der Crunchtime den einen Fehler weniger zu machen", sagte ein schwer enttäuschter Rune Dahmke hinterher. Zu Beginn waren sie voll da, beim 11:7 führte das DHB-Team erstmals mit vier Toren, kurz nach der Halbzeit wären sie fast wieder auf drei Tore weggezogen. Fast. "Immer nur fast da zu sein, reicht nicht", sagte Rune Dahmke, Europameister von 2016. "Wenn du mit Minus sieben aus dem Spiel rausgehst, musst du unzufrieden sein. Auch wenn das nicht widerspiegelt, was wir können und was wir über große Teile des Spiels geleistet haben. Das tut jetzt erstmal brutal weh."
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