Was hinter Kanadas plötzlicher Flüchtlingsoffensive steckt
Die Welt
Angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan hat die kanadische Regierung angekündigt, 20.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Die Geste erinnert an die deutsche Willkommenskultur 2015 – doch hinter dem kanadischen Schritt verbirgt sich ein deutlich strengeres Regime.
Auch in Kanada hat Afghanistans Flüchtlingskrise den Wahlkampf erreicht. Allerdings auf andere Weise als in Deutschland. Der liberale Premierminister Justin Trudeau, der gerade von Wahlkreis zu Wahlkreis tourt, um den Menschen zu erklären, warum sie seine Partei bei den Unterhauswahlen am 20. September wiederwählen sollen, spricht nicht von Fehlern aus 2015, die man nun nicht wiederholen dürfe – sondern davon, „Herzen, Wohnungen und Gemeinden“ zu öffnen. Damit inszeniert sich der kanadische Premier als wichtigster westlicher Befürworter einer neuen Willkommenskultur. Ähnlich wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 2015. Der kanadische Premier hat die Unterstützung seiner Landsleute – Analysen bescheinigen Kanada noch immer eine überaus migrationsfreundliche Kultur. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass „Flüchtling“ in Kanada etwas anderes bedeutet als in Europa.More Related News