
Von Benzema als Kartfahrer abgestempelt, jetzt von der Nation geliebt
Die Welt
Lange wurde Frankreichs Mittelstürmer Olivier Giroud nicht anerkannt. Auch aus den eigenen Reihen gab es Kritik. Nun beweist er im WM-Viertelfinale in Katar erneut seinen großen Wert für das Team. Es ist ein kleines Märchen von einer wundersamen Wandlung.
Die Fußball-Legenden kamen in die Kabine, um ihren Nachfolgern zu gratulieren. Lilian Thuram war da, Claude Makélélé auch, die beiden Ex-Nationalspieler, die mit dem aktuellen Trainer Didier Deschamps ihr Land Ende der 1990er-Jahre in die Weltspitze gehievt hatten. Und die Ehrerbietung war ja durchaus passend. Zwei Altstars als Gratulanten für den ältesten Spieler der Équipe Tricolore bei der WM in Katar: Olivier Giroud. „Es wurde gesungen und getanzt in der Kabine“, berichtete der 36 Jahre alte Matchwinner nach dem Spiel. „Es ist wunderbar, diese Gefühle in der Umkleide zu sehen und zu erleben.“
Dass Frankreich den Traum von einer Titelverteidigung nicht jäh hatte beenden müssen, hing vor allem mit dem bulligen Mittelstürmer zusammen. In einem Viertelfinale auf Augenhöhe gegen England war es der Profi vom AC Mailand, der das Spiel letztlich zugunsten der Mannen von Deschamps entschied. Nach den Treffern von Aurélien Tchouaméni zum 1:0 (17.) und Harry Kane zum Ausgleich (54.) veredelte Giroud eine präzise Flanke von Antoine Griezmann mit einem wuchtigen Kopfball ins linke obere Toreck zum Siegtreffer (78.). Er, den sie in Frankreich wegen seiner überschaubaren technischen Fähigkeiten lange Zeit nie richtig anerkannt hatten, erhielt nun Sprechchöre von den französischen Fans unter den 68.895 Zuschauern im Al-Bayt-Stadion vor den Toren Dohas.
