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Virologe Streeck kritisiert Corona-Pläne: „Wir haben keine Ziele“
Frankfurter Rundschau
Der Virologe Hendrik Streeck sagt einen „schleichenden Übergang“ von der Pandemie zu einer Endemie voraus.
Hamburg – Wann ist die Corona-Pandemie vorbei? Und wie wird das Ende der Krise in Deutschland aussehen? Mit Ausbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante steht Deutschland noch ein Winter voller Einschränkungen bevor. Bei einem Corona-Gipfel am Freitag (07.01.2022) wollen Bund und Länder neue Maßnahmen beschließen. Dazu werden neben neuen Kontaktbeschränkungen und Quarantäne-Regeln auch eine Ausweitung der 2G- und 2G-Plus-Regeln erwogen. Das geht aus der Beschlussvorlage des Gipfels hervor, welche unserer Redaktion vorliegt.
Im TV-Talk von Markus Lanz im ZDF am Donnerstagabend drehte sich deshalb fast alles um die Corona-Pandemie. Zu Gast war unter anderem Hendrik Streeck. Und der Virologe aus Bonn, der auch dem Corona-Expertenrat der neuen Bundesregierung angehört, ließ aufhorchen.
„Wir haben keine Ziele, wie wir in die Endemie reinkommen“, sagte Hendrik Streeck kritisch über die derzeitige Corona-Lage in Deutschland. Es gebe Pandemie-Pläne, die vor allem in den ersten Phasen zu Beginn genau festgelegt seien, aber immer verschwommener würden, je länger die Pandemie dauere.
Einen Tag der Befreiung vom Coronavirus werde es nicht geben, sondern einen „schleichenden Übergang“. Streeck sagte für das Frühjahr einen Abfall der Infektionszahlen voraus. Dann beginne „die harte Arbeit“, betonte der Virologe.
Die Politik müsse kurz- und langfristige Ziele festlegen, für ein krisenfesteres Gesundheitssystem sorgen und die Corona-Impfkampagne fortführen. Mit Hinblick auf die Omikron-Variante, die den Schutz der Corona-Impfstoffe teilweise umgehen kann, müsse man schauen, ob es angepasste Vakzine gibt.