Video-Botschaft von Trump: Rechtsradikale manipulieren Aufnahmen für Propaganda
Frankfurter Rundschau
Donald Trump erklärt eine Beteiligte des Kapitolsturms zur Heldin. Das nutzen Rechtsextreme umgehend für ihre Propaganda.
Texas/Washington D.C. – Donald Trump hat einen rechtsextremen Märtyrerkult aufgegriffen – und damit neue Grundlagen radikaler Propaganda geschaffen. Trump erinnerte in einer Video-Botschaft an die Aktivistin Ashli Babbitt. Die 35-Jährige wurde am 6. Januar 2021 durch einen Polizisten in Washington erschossen. Sie hatte zuvor versucht, gewaltsam in das US-Kapitol einzudringen.
Trump forderte darin neue Untersuchungen zu dem Fall, der bereits als abgeschlossen gilt. Der betroffene Beamte wurde mit der Begründung entlastet, Abgeordnete des Kapitols geschützt zu haben. Seitdem gilt der Polizist als Feindbild in rechtsextremen Kreisen. Das berichten zahlreiche US-Medien, unter anderem die Washington Post.
Diese Videobotschaft nutzten Rechtsextreme im Nachgang für ihre Propaganda und teilten eine manipulierte Version im Messengerdienst Telegram. Das berichtet das Nachrichtenportal T-Online.de. „Es gab keinen Grund dafür, dass Ashli ihr Leben an diesem Tag ihr Leben lassen musste“, hatte Trump darin beispielsweise demnach gesagt. Dem Bericht zufolge integrierten die Manipulateure in den Satz das Adjektiv „unschuldig“, um ihren Märtyrerkult zu bestätigen.