Verrohung der Sitten im Gentlemen-Sport
Die Welt
Europas Golfer besiegen die USA auf deren eigenen Terrain. Neben dem sportlichen Drama fallen beim Ryder Cup Zuschauer auf, welche die Gäste unflätig beleidigen. Es gibt sogar Polizeischutz. Die unangenehmen Fans sollten sich ein Beispiel an ihren eigenen Spielern nehmen.
Europas Golfer besiegen die USA auf deren eigenen Terrain. Neben dem sportlichen Drama fallen beim Ryder Cup Zuschauer auf, welche die Gäste unflätig beleidigen. Es gibt sogar Polizeischutz. Die unangenehmen Fans sollten sich ein Beispiel an ihren eigenen Spielern nehmen. Als Shane Lowry den entscheidenden Putt zum historischen Sieg der Europäer versenkt hatte, brach es aus ihm heraus. Er rannte über des 18. Grün des Bethpage-Black-Kurses, sprang immer wieder in Höhe und nahm bald darauf jeden in den Arm, der von ihm geknuddelt werden wollte. Europa hatte erstmals seit dem eigenen Triumph von 2012 wieder einen Ryder Cup auswärts gewonnen und die US-Amerikaner im alle zwei Jahren stattfindenden Kontinentalvergleich auf deren eigenen Terrain besiegt. 15:13 hieß das Ergebnis am Ende eines dramatischen Sonntags, an dem die Europäer fast noch Opfer ihrer eigenen Nerven geworden wären und kurz davor waren, das größte Comeback der Ryder-Cup-Geschichte zuzulassen. Zwei Tage lang hatten sie die favorisierten Amerikaner vor deren eigenen Fans in Grund und Boden und sich selbst zu einem haushohen Vorsprung gespielt. Die zwei noch fehlenden Punkte aus elf Einzeln am Sonntag schienen nicht mal mehr Formsache zu sein. Dann aber verloren die Europäer am Schlusstag Match um Match, einzig der Schwede Ludvig Aberg konnte sein Spiel gewinnen. Die Europäer retteten sich nur dank einiger Unentschieden, die jeweils einen halben Punkt bringen, über die Ziellinie. Den entscheidenden geteilten Zähler steuerte Lowry mit seinem versenkten Zwei-Meter-Putt zum Birdie bei.
