Verkehrschaos in Frankfurt: „Katastrophale Szenen“ im Nordend
Frankfurter Rundschau
Seit die Friedberger Landstraße nur noch einspurig befahrbar ist, ist mehr Verkehr in den Nebenstraßen. Anwohner:innen sorgen sich im die Sicherheit der Kinder.
Frankfurt – Wenn Andreas Söffing morgens in sein Auto steigt, spielen sich nur wenige Meter entfernt „katastrophale Szenen“ ab, wie er sagt. Der Anwohner der unteren Günthersburgallee beklagt, dass der Verkehr im Bereich zwischen Friedberger Platz und der Rothschildallee in den vergangenen eineinhalb Jahren massiv zugenommen habe. Wenn am Morgen zahlreiche Schüler:innen und Radfahrer:innen die Spielstraße an der Einfahrt zur unteren Günthersburgallee überqueren, würden dort gleichzeitig die Autos „hindurchrasen“.
Im Sommer 2020 wurden auf der Friedberger Landstraße rote Fahrradstreifen angebracht; der Autoverkehr zwischen Alter Brücke und Friedberger Platz fließt seitdem einspurig. Viele Berufstätige, die morgens über die Hauptverkehrsachse stadteinwärts fahren, würden deshalb nun über die Günthersburgallee ausweichen, um die Rückstaus auf der Friedberger Landstraße zu umfahren, hat Söffing beobachtet.
Er und weitere Anwohner:innen haben sich in der Aktionsgemeinschaft „untere Günthersburgallee“ zusammengeschlossen. Sie sehen vor allem eine Gefahr für Kinder. Denn die Zufahrt in die untere Günthersburgallee auf Höhe des Friedberger Platzes ist eine Spielstraße. Dort befindet sich ein Spielplatz, in der Nähe sind Kitas und Schulen. Morgens träfen an der Stelle Autos, Kinder und Radfahrer aufeinander. Immer wieder komme es dann zu Staus – auch, weil das Parkverbot im Wendehammer häufig missachtet werden würde.
Mitte Januar trafen sich die Anwohner:innen mit Vertreter:innen des Ortsbeirats 3 (Nordend), der Stadtpolizei und des Straßenverkehrsamtes zum Ortstermin. Andreas Söffing schlug vor, die untere Günthersburgallee für den Autoverkehr zu sperren oder aber die Spielstraßenregelung aufzuheben – wichtig sei, dass die Gefahrenstelle beseitigt werde.
Eine Sperrung der unteren Günthersburgallee hält der Ortsbeirat jedoch „nicht für zielführend“, wie Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne) mitteilt. Dies wäre mit „Belastungen der Seitenstraßen“ verbunden. Eine Zunahme von Unfällen, die das von Anwohnerseite beschriebene Gefährdungspotenzial bestätigen würde, habe die Stadtpolizei nicht feststellen können.