
Union Berlin stürmt mit Superheld Becker Richtung Mars
n-tv
Bald vier Jahre spielt Union Berlin nun in der Bundesliga. Die Köpenicker sprengen auf ihrem Überschallflug alle Grenzen. Nächster Halt: Champions League. Die Fans im Stadion können es kaum glauben, doch der Superheld Sheraldo Becker macht es möglich. Was aber lauert am anderen Ende der Reise?
Mit einem 4:2 (3:0) gegen den SC Freiburg im Endspiel um die Champions League steht Union Berlin wieder einmal vor der größten Sensation der Vereinsgeschichte. Zwei Spieltage vor Schluss haben die Köpenicker nicht nur die Qualifikation für die Europa League gesichert, sondern einen gigantischen Schritt in Richtung Königsklasse gemacht. Drei Punkte und acht Tore steht das Team von Trainer Urs Fischer nun vor dem Gegner aus dem Breisgau. Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Die fantastische Reise des neuen Hauptstadtklubs Nummer eins geht weiter.
Der Ausnahmezustand ist längst Alltag in der Alten Försterei, in der am Samstag Sheraldo Becker zum Helden mit der Spidermanmaske wurde. Der 28-Jährige erzielte zwei Tore, bereitete die anderen beiden Treffer vor und machte nebenbei die Kinder im Stadion glücklich. Seine eigenen mit seinem Maskenjubel nach dem 2:0, für den er sich vom grinsenden Schiedsrichter Marco Fritz eine Gelbe Karte abholte und ein anderes mit seinem Trikot, das er bei seiner umjubelten Auswechslung in der Endphase des Spiels unters Volk brachte. Becker hatte diesem herrlichen Frühlingsnachmittag alles auseinandergespielt, war auf den Flügeln präsent, war der Schlüsselspieler in den Umschaltmomenten und versetzte die Freiburger Verteidigungsreihen in andauernden Alarmzustand.
"Ich habe auf den richtigen Moment gewartet", erzählte er später im Plauderton über seine Spidermanmaske, die er sich nach seinem ersten Treffer recht stümperhaft übers Gesicht gezogen hatte. Die Maske hatte ihn geschlagene 15 Euro gekostet und nun ein Bild für die Ewigkeit produziert. Sie ist ab sofort Teil der Erzählung einer der unwahrscheinlichsten Geschichten der Bundesliga-Historie. "Ich habe sie seit einem Jahr, und heute hatte ich sie zum ersten Mal mit", sagte er und freute sich. Wie sich alle freuten, weil eben nicht nur Becker zweimal in lediglich drei Minuten (36. und 38.) zuschlug, sondern auch Kevin Behrens (5.) und Aissa Laidouni (80.) trafen und so die kurze Drangphase der Freiburger mit zwei Treffern Mitte der zweiten Halbzeit als Strohfeuer entlarvten.
