Und dann folgen zehn beinahe unerträgliche Minuten
Die Welt
Der Regisseur Uwe Boll hat seinen umstrittenen „Hanau“-Film fertig gestellt. Die öffentliche Empörung war schon im Vorfeld riesig. WELT AM SONNTAG hat das fertige Werk nun exklusiv gesichtet. War die Vorverurteilung des Films gerechtfertigt?
Der sogenannte Albtraum beginnt mit einer Dankesrede, quälend lange 208 Sekunden sieht man den Mann in die Kamera sprechen, der Tobias Rathjen spielt, ein Film im Film, schlechte VHS-Qualität, eigentlich kaum anzusehen. Ein Störfaktor. Wie auch alles andere an diesem Werk. Da steht er also, der Schauspieler Steffen Mennekes, die fiktionalisierte Version des Mannes, der in Hanau elf Menschen erschossen hat, steht da, und bedankt sich bei einem imaginären „hohen germanischen Rat“ für den „Respekt“, dem man ihm für seine Tat entgegengebracht hat, Respekt dafür, dass er gerade seine Vision umgesetzt hat, „die Vision einer neuen, reinrassigen Weltordnung“. Was für ein Einstieg. Was für eine Zumutung.More Related News