UN warnen vor Banken-Kollaps in Afghanistan
DW
Die Vereinten Nationen warnen vor einem totalen Zusammenbruch des Bankensystems in Afghanistan. Das würde auch die dringend notwendige humanitäre Hilfe noch weiter erschweren.
Die Vereinten Nationen haben vor schweren Folgen eines Zusammenbruchs des afghanischen Bankensystems gewarnt. Die wirtschaftlichen Kosten mit den gesellschaftlichen Folgen seien "kolossal", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP). Je länger die Verzögerung der Wiederherstellung des Finanz- und Bankensystems dauere, desto länger sei die Erholungsphase aufgrund des folgenden Vertrauensverlusts der internationalen Märkte. Diese Erosion sei schwer zu beheben und könne Jahrzehnte dauern. Der Schutz wenigstens eines Teils des kommerziellen Bankensystems sei zudem notwendig, um humanitäre Hilfe leisten zu können.
Immer mehr Menschen könnten Kredite nicht zurückzahlen, es gebe kaum noch Einlagen von Sparern und den Banken drohe eine Liquiditätsknappheit. Westliche Banken hatten dem Land nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban im Sommer den Geldhahn zugedreht und Gelder der afghanischen Zentralbank eingefroren. Die Wirtschaft ist im freien Fall, den Menschen droht eine Hungersnot.