Ukraine-Verhandlungen: Erdogan will vermitteln – Selenskyj fordert direkte Gespräche mit Putin
Frankfurter Rundschau
Die Ukraine schließt eine Debatte über einen neutralen Status nicht aus. Auch Russland verkündet einen Kurswechsel bei Verhandlungen mit der Ukraine.
Update vom 10.03.2022, 03.10 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vor dem ersten persönlichen Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffs auf das Nachbarland die Vermittlerrolle der Türkei betont. Die Türkei sei nach wie vor in der Lage, „sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland“ zu sprechen, betonte Erdogan am Mittwoch (09.03.2022). Die Ukraine und ein westlicher Vertreter äußerten sich jedoch pessimistisch über die Erfolgsaussichten des Treffens.
Bei dem Treffen am Donnerstag (10.03.2022) in Antalya gehe es darum, „zu verhindern, dass sich die Krise zu einer Tragödie entwickelt“, betonte Erdogan.
Die Gespräche zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, der bereits am Mittwoch in Antalya eingetroffen war, und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba sollen am Donnerstag gegen 9.30 bis 10.00 Uhr Ortszeit (7.30 bis 8.00 Uhr MEZ) in Antalya beginnen. Begleitet werden sie vom türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
+++ 18.25 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat wegen des Ukraine-Kriegs mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Die Spitzenpolitiker hätten „politisch-diplomatische Anstrengungen“ zur Lösung des Konflikts besprochen, teilte der Kreml in Moskau mit. Das Bundespresseamt in Berlin bestätigte das Telefonat. Der Kreml teilte weiter mit, Putin habe mit Scholz auch über die russischen Verhandlungen mit der Ukraine gesprochen. Von deutscher Seite wurde über Inhalte nichts mitgeteilt.
+++ 15.45 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist die Hoffnung groß, das Verhandlungen früher oder später zu einem Frieden führen werden. Für den Donnerstag (10.03.2022) sind nun im türkischen Antalya die ersten offiziellen Gespräche auf Regierungsebene zwischen den beiden Kriegsparteien seit dem Einmarsch der russischen Truppen geplant.