Ukraine-Krise: USA sehen vor Nato-Russland-Rat keine Deeskalation
Frankfurter Rundschau
Verhandlungen zwischen den USA und Russland haben keine Lösung der Ukraine-Krise gebracht. Nun gehen die Gespräche bei der Nato in die nächste Runde.
Update vom Mittwoch, 12.01.2022, 06.27 Uhr: Vertreter der 30 Nato-Staaten und Russlands kommen an diesem Mittwoch (10.00 Uhr) in Brüssel zu Gesprächen über den Ukraine-Konflikt und andere aktuelle Streitthemen zusammen. Die Erwartungen an das Treffen sind gering, allerdings gilt schon das Zustandekommen des sogenannten Nato-Russland-Rats als positiv.
Erwartet wird, dass Russland bei den Gesprächen vor allem für neue Sicherheitsvereinbarungen wirbt. Diese sollen aus Sicht Moskaus unter anderem den Verzicht der Nato auf eine weitere Ausdehnung und insbesondere auf die Aufnahme der Ukraine umfassen. Die USA haben eine solche Zusage wiederholt ausgeschlossen. Kein einziger der Verbündeten sei bereit, die „Politik der offenen Tür“ der Nato zur Verhandlung zu stellen, sagte die US-Botschafterin bei dem Verteidigungsbündnis, Julianne Smith, am Dienstag.
Weiter sagte sie dem US-Sender CNN, man gehe davon aus, dass Russland noch mehr Truppen an die Grenze verlegen wolle. Derzeit gebe es keinerlei „klare Signale von Deeskalation“ durch Russland.
Update von Dienstag, 11.01.2022, 20.45 Uhr: Angesichts der Spannungen in der Ukraine-Krise versucht der Westen in dieser Woche verstärkt, den Konflikt mit Russland diplomatisch zu lösen. Nachdem eine erste Gesprächsrunde zwischen Washington und Russland keinen Durchbruch brachte, trifft sich am Mittwoch (12.01.2022) erstmals seit zwei Jahren wieder der Nato-Russland-Rat in Brüssel.
Russlands Vize-Außenminister Alexander Gruschko sprach am Dienstag von der „Stunde der Wahrheit“. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte derweil die Bemühungen aller Seiten und forderte neue Verhandlungen im Normandie-Format.