Ukraine-Krieg: Um Putin wird es einsam – China distanziert sich von Russland
Frankfurter Rundschau
Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat am Veto Moskaus. Doch China reagiert unerwartet. Die Reaktionen im Überblick.
Update vom Samstag, 26.02.2022, 06.59 Uhr: Der Einmarsch von Russland in die Ukraine sorgt nun auch in China für immer mehr Kritik. „China ist zutiefst besorgt über die jüngsten Entwicklungen der Lage in der Ukraine. Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, den wir nicht sehen wollen“, sagte UN-Botschafter Zhang Jun bei einer Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat. „Wir glauben, dass die Souveränität und territoriale Integrität aller Staaten respektiert und die Ziele und Prinzipien der UN-Charta allesamt gewahrt werden sollten.“ Man unterstütze Verhandlungen Russlands und der Ukraine bei der Lösung des Konflikts.
Zuvor hatte sich China bei der Abstimmung über eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution enthalten, statt zusammen mit seinem engen Verbündeten Russland ein Veto einzulegen. Westliche Diplomaten werteten dies als Erfolg bei ihrem Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen die beiden Länder zu treiben.
Auch Chinas Präsident Xi Jinping hat Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine aufgerufen. „China unterstützt Russland und die Ukraine dabei, die Angelegenheit durch Verhandlungen zu lösen“, sagte Xi am Freitag laut dem staatlichen chinesischen Sender CCTV in einem Telefonat mit Wladimir Putin. Xi sagte den Angaben zufolge, dass es wichtig sei, „die Mentalität des Kalten Krieges aufzugeben“ und „den begründeten Sicherheitsanliegen aller Länder Bedeutung beizumessen“.
+++ 20.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj telefonierte am Abend noch einmal mit US-Präsident Joe Biden. Er habe mit ihm über die Sanktionen gegen Moskau nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine und über Militärhilfe für Kiew gesprochen, twitterte Selenskyj. Er sei den USA dankbar für die Unterstützung.
+++ 19.47 Uhr: Der eigentlich russlandfreundliche serbische Präsident Aleksandar Vucic hat den Einmarsch Russlands in die Ukraine kritisiert. „Wir halten es für einen schweren Fehler, die territoriale Unversehrtheit eines Landes wie der Ukraine zu verletzen“, sagte er am Freitagabend in Belgrad. Zugleich kündigte er an, dass sein Land keine Sanktionen gegen Russland verhängen werde. Es ist das erste Mal, dass sich Vucic zum Ukraine-Krieg zu Wort meldet.