Ukraine-Krieg: Deutschland liefert Waffen, Russland schickt Delegation
Frankfurter Rundschau
Wegen des russischen Angriffs liefert Berlin nun doch Waffen in die Ukraine. Kanzler Olaf Scholz erklärt den Kurswechsel. Derweil meldet Russland 471 Gefangene.
+++ 10.28 Uhr: Eine russische Delegation ist nach Kreml-Angaben für Verhandlungen mit der Ukraine nach Belarus gereist. „Gemäß der getroffenen Vereinbarung“ seien Vertreter etwa vom Außenministerium, Verteidigungsministerium und von der Präsidialverwaltung in der Stadt Gomel eingetroffen, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Sonntag der Agentur Tass zufolge. «Wir sind bereit, diese Verhandlungen in Gomel zu beginnen», sagte Peskow.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zu Verhandlungen grundsätzlich bereit. Allerdings lehnte er Gespräche in Belarus ab.
+++ Update, 10.23 Uhr: Bei ihrem Angriff auf die Ukraine haben russische Truppen nach eigenen Angaben 471 ukrainische Soldaten gefangen genommen. Die Ukrainer würden weiterhin in Massen den Kampf verweigern, behauptete der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Sonntag.
Nahe der ostukrainischen Großstadt Charkiw habe sich ein ganzes Regiment ergeben, das mit Boden-Luft-Raketenabwehrsystemen vom Typ Buk-M1 ausgerüstet gewesen sei. „Allen ukrainischen Soldaten kommt Respekt und Unterstützung zuteil“, sagte Konaschenkow. Sobald bürokratische Formalien erledigt seien, kehrten sie zu ihren Familien zurück.
Erstmeldung: Berlin/Kiew - Ungeachtet neuer Sanktionen westlicher Staaten treibt Russland seinen Feldzug gegen die Ukraine voran. Aus der Hauptstadt Kiew und anderen Orten wurden auch in der Nacht zum Sonntag heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Kräften gemeldet. Grund genug für die Bundesregierung, sich für einen Kurswechsel im Ukraine-Konflikt zu entscheiden.