Ukraine-Krieg: Darmstadt zeigt Solidarität mit Partnerstadt
Frankfurter Rundschau
Ökumenisches Friedensgebet und Kundgebung der Stadt mit rund 300 Menschen auf dem Luisenplatz in Darmstadt gegen den Krieg in der Ukraine und für Frieden in Europa. Oberbürgermeister verurteilen russischen Angriff scharf.
Nur 48 Stunden nach einer ersten Friedenskundgebung haben sich am Donnerstagabend in Darmstadt bei Regen, Hagel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt rund 300 Bürgerinnen und Bürger auf dem Luisenplatz versammelt, um gegen den von Russland in der Ukraine begonnenen Krieg und für Frieden in Europa zu demonstrieren.
Auf dem zentralen Platz wurden die Fahnen der Stadt, des Landes Hessen sowie die Deutschland- und die Europaflagge gehisst und mit Trauerflor versehen. Zu der Kundgebung hatten Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadtverordnetenvorsteher Yücel Akdeniz (beide Grüne) aufgerufen. Bereits am Mittag hatten die christlichen Kirchen in Darmstadt ein ökumenisches Friedensgebet auf dem Luisenplatz veranstaltet.
Partsch versandte zudem ein Solidaritätsschreiben an Bohdan Andriyiv, den Bürgermeister von Ushgorod. Mit der Stadt, die im Westen der Ukraine an der Grenze zur Slowakei liegt, verbindet Darmstadt seit 30 Jahren eine Städtepartnerschaft. Die „unentschuldbare Kriegshandlung“ Russlands untergrabe die „jahrzehntelangen Bemühungen der europäischen Völker, das schreckliche Erbe des 20. Jahrhunderts mit Blutvergießen und Zerstörung zu überwinden“, schrieb Partsch seinem ukrainischen Amtskollegen.
„Unser Entsetzen über die Invasion in die Ukraine drücken wir laut und deutlich aus. Wir stehen auf für Frieden in Europa und sind solidarisch mit der Ukraine und mit unseren Freunden und Partnern in unserer Partnerstadt Ushgorod“, äußerte Partsch. Bei seiner Ansprache auf dem Luisenplatz kritisierte er das „imperialistische Verhalten“ des russischen Präsidenten Vladimir Putin. Unter dem Beifall der Demonstrierenden - darunter viele junge Menschen - sagte Partsch, die Stadt sei bereit, Menschen, die vor dem Krieg aus ihrer ukrainischen Heimat flüchten müssten, aufzunehmen.
Stadtverordnetenvorsteher Akdeniz teilte mit, die Bürgerinnen und Bürger in Darmstadt sorgten sich um die Menschen in der Ukraine und auch um die „langjährigen Freundinnen und Freunde in Ushgorod“. Städtepartnerschaften in Europa seien nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden, um den Frieden zwischen den Ländern und Nationen zu stabilisieren, damit nie wieder Krieg in Europa herrsche.