Ukraine-Konflikt: Schwere Vorwürfe gegen Deutschland – Auswärtiges Amt bereitet Evakuierung vor
Frankfurter Rundschau
Russische Truppen verharren an der ukrainischen Grenze. Derweil blockiert Deutschland eine Waffenlieferung an die Ukraine. Die USA schicken Munition – die Lage im News-Ticker.
+++ 17.29 Uhr: Im Ukraine-Konflikt bereitet das Auswärtige Amt offenbar einen Evakuierungsplan für die Angehörigen der deutschen Botschafts-Mitarbeiter vor. Laut Bild sollen diese bei einer weiteren Verschärfung der Lage aus der Ukraine geschafft werden. Die USA hingegen beginnen schon ab Montag mit der Evakuierung von Mitarbeitern der Botschaft.
+++ 16.45 Uhr: Nachdem Deutschland Waffenlieferungen an die Ukraine erneut eine Absage erteilt hat, folgt nun die Reaktion der ukrainischen Regierung. Diese wirft Berlin vor, den russischen Staatschef Wladimir Putin in seinem Vorgehen zu „ermutigen“ und die Geschlossenheit des Westens in dem Konflikt zu „untergraben“. Deutschlands Erklärungen, wonach eine Lieferung „von Verteidigungswaffen an die Ukraine“ nicht möglich sei, passten nicht „zur derzeitigen Sicherheitslage“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Samstag auf Twitter.
Die Einheit des Westens gegenüber Russlands sei „heute wichtiger denn je“, betonte Kuleba. „Die deutschen Partner müssen aufhören, mit solchen Worten und Taten die Geschlossenheit zu untergraben und Wladimir Putin zu ermutigen, einen neuen Angriff auf die Ukraine zu starten.“ Die Ukraine sei zwar „dankbar“ für die bisherige Unterstützung Deutschlands, aber „die derzeitigen Erklärungen sind enttäuschend“, ergänzte der Außenminister.
+++ 11.00 Uhr: Die USA haben Militär in die Ukraine entsandt. In der Nacht auf Samstag (22.01.2022) landete eine Frachtmaschine der US-Armee am Flughafen Kiew. Das teilte die ansässige Botschaft via Twitter mit. An Bord waren demnach 90 Tonnen Fracht, darunter Munition „für die Frontverteidigung“. Es sei die erste mehrere Lieferungen in die Ukraine.
US-Präsident Joe Biden* habe diese Maßnahme angeordnet, hieß es. Es demonstriere „das starke Engagement der Vereinigten Staaten für das souveräne Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung“, so die Botschaft im Statement.