Ukraine-Konflikt: Russlands Truppenaufbau „so gut wie abgeschlossen“
Frankfurter Rundschau
Die Ukraine will sich mit dem deutschen Nein zu Waffenlieferungen nicht zufriedengeben. Parallel landet der US-Außenminister in Kiew.
+++ 12.19 Uhr: Die Lage an der Grenze spitzt sich immer weiter zu. Laut Informationen aus der Ukraine hat Russland den Aufbau seiner Truppen unweit der ukrainischen Landesgrenze „so gut wie abgeschlossen“. Das meldet der US-Nachrichtensender CNN und bezieht sich dabei auf Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
Demnach hat Russlands Präsident Wladimir Putin bereits mehr als 127.000 Soldaten an die Grenze zur Ukraine beordert - davon mehr als 100.000 Einheiten der Infanterie. Seit Dezember würden russische Verbände in Grenznähe ihre Munitionslager aufstocken. Auch Feldlazarette würden errichtet werden.
+++ 11.10 Uhr: Großbritannien* hat Russland mit Nachdruck vor einem Krieg um die Ukraine gewarnt. Der erste industrialisierte, digitalisierte Krieg zwischen zwei hochmodernen Armeen in Europa seit Generationen sei womöglich nur Wochen entfernt, sagte James Heappey, Staatssekretär im britischen Verteidigungsministerium, am Mittwoch dem Sender Times Radio. „Das ist nichts, was man in Moskau für unblutig halten sollte. Dies ist nichts, dem der Rest der Welt tatenlos zusehen und das er ignorieren sollte“, betonte Heappey. „Zehntausende Menschen könnten sterben.“
Heappy sagte, es sei richtig, alle diplomatischen Wege auszuschöpfen. „Ich hoffe nur, dass die Leute in Moskau, nun da wir kurz vor dem Abgrund stehen, anfangen zu bedenken, dass Tausende sterben werden. Das ist etwas, worüber niemand auch nur annähernd entspannt sein sollte“, betonte der konservative Politiker. Er betonte zugleich, es sei nicht „im Entferntesten realistisch“, dass britische Soldaten gegen russische Truppen kämpfen würden.
Update vom 19.01.2022, 09.40 Uhr: Die USA erklärten am Dienstag (18.01.2022), Russland sei bereit, die Ukraine „jederzeit“ anzugreifen, und machte damit im Vorfeld eines Treffens zwischen amerikanischen und russischen Spitzendiplomaten auf die nach Einschätzung des Weißen Hauses bedrohliche Lage aufmerksam.