
Ukraine-Konflikt: Russland stockt Blutkonserven für verwundete Soldaten auf
Frankfurter Rundschau
An der Grenze zwischen der Ukraine und Russland stehen sich die Armeen beider Länder gegenüber. Die Gefahr eines Krieges schwebt über dem Konflikt. Alle Neuigkeiten im Liveticker.
Russland - Die Zahl der Armeeverbände an der Grenze zur Ukraine erhöht sich erneut. Laut Angaben des Pentagon hat Russland mittlerweile genug Soldaten vor Ort, um im Falle eines Angriffs das gesamte Staatsgebiet der Ukraine einnehmen zu können.
Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters beinhaltet der Ausbau der militärischen Kapazitäten Russlands an der Grenze auch eine große Menge Blutkonserven für möglicherweise verwundete Soldaten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums. Die Verlagerung von medizinischen Materialien, verbunden mit der Aufstockung der Munitionsdepots an der Grenze lassen die Angst vor einem möglichen Angriff Russlands weiter steigen. Das russische Verteidigungsministerium wollte die Informationen weder dementieren noch bestätigen. Laut Angaben des Pentagon ist der russische Aufbau militärischer Kräfte an der Grenze zur Ukraine „so gut wie abgeschlossen“.
Als Reaktion auf die angespannte Situation an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland hat US-Präsident Joe Biden* angekündigt, die Truppenverbände der USA in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten der Nato zu verstärken. Man werde in absehbarer Zeit weitere Einheiten in die Regionen verlagern. Das Pentagon hat bereits rund 8500 US-Soldaten in Bereitschaft versetzt, die für einen möglichen Einsatz nach Europa geschickt werden könnten.
Einen anderen Weg schlägt nun aber der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein. Er appellierte an den Westen, die Lage mit Russland nicht weiter zu eskalieren und warnte eindringlich vor einer Panik aufgrund der Entwicklungen an der Grenze. „Wir brauchen diese Panik nicht“, so Selenskyi im Rahmen einer Pressekonferenz. Er kritisierte „all die Warnungen, dass morgen der Krieg losgeht“, die zum Teil auch von „respektierten Staatsführern dieser Welt“ kämen. „Das ist Panikmache - was wird die unseren Staat noch kosten?“, fragte Selenskyi. Er hoffe weiterhin auf die laufenden internationalen Verhandlungen.
Die laufen auf Hochtouren und auf zahlreichen Ebenen. Gleich mehrere Regierungsvertreter und Staatsoberhäupter haben angekündigt, in den kommenden Tagen und Wochen das Gespräch mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu suchen. Großbritanniens* Premierminister Boris Johnson* wird bereits in der kommenden Woche nach Russland reisen, um dort Putin zu treffen. „Er wird bei seinem Gespräch mit Präsident Putin in dieser Woche erneut darauf hinweisen, dass Russland zurücktreten und sich diplomatisch engagieren muss“, erklärt ein Sprecher der britischen Regierung. Auch Recep Tayyip Erdogan*, Präsident der Türkei*, kündigte ein baldiges Treffen mit Putin an.













