Ukraine-Konflikt: Russland schickt Raketen-Systeme nach Belarus und fordert Antwort der USA
Frankfurter Rundschau
US-Außenminister Blinken trifft in Genf auf seinen russischen Amtskollegen. Derweil sendet Russland immer mehr Truppen an die Grenzen der Ukraine.
+++ 12.38 Uhr: Zur Stunde beraten die Außenminister der USA und Russland gemeinsam zur Ukraine-Krise. Doch ein wahrer Durchbruch bei den Gesprächen zwischen Anthony Blinken und Sergej Lawrow wird von niemandem erwartet. Das machte zu Beginn der Gespräche der russischen Außenminister noch einmal deutlich: „Wir erwarten auch keinen Durchbruch auf diesem Treffen, wir erwarten Antworten auf unsere konkreten Fragen.“
+++ 11.41 Uhr: Russland legt nach. Laut Informationen der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat das russische Verteidigungsministerium veranlasst, weitere Truppen ins Nachbarland Belarus zu schicken. Belarus liegt an der nördlichen Grenze zur Ukraine. Demnach befinden sich zwei Boden-Luft-Raketen-Systeme der Klasse S-400 auf dem Weg nach Belarus. Auch weitere Flugzeuge seien unterwegs. Sie sollen sich den bereits im Nachbarland befindlichen russischen Truppen anschließen.
Während Russland also seine Militärkräfte an den Grenzen zur Ukraine immer weiter ausbaut, bemühen sich in Genf die Diplomaten um eine friedliche Lösung des Streits. US-Außenminister Anthony Blinken und sein russischer Kollege Sergej Lawrow beraten dort bereits seit den Morgenstunden.
Update vom Freitag, 21.01.2022, 06.21 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift verlangt. „Die Ukrainer fordern daher die Ampel-Regierung auf, alle Bedenken beiseitezulegen und Russland von Swift abzukoppeln“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diese harte Strafmaßnahme müsse „im Werkzeugkasten von höllischen Sanktionen als effiziente Abschreckung gegenüber Putin unbedingt bleiben“.
Können Banken das internationale Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift nicht mehr nutzen, kann das weitreichende Folgen für ihre Geschäfte haben. Die Institute sind dann quasi von internationalen Geldströmen ausgeschlossen. Geld aus dem Ausland in ein Land zu transferieren wird schwieriger, umgekehrt genauso. Ein möglicher Ausschluss Russlands aus Swift wird als Sanktion gegen das Land im angespannten Ukraine-Konflikt intensiv diskutiert. US-Außenminister Antony Blinken trifft am Freitag (21.01.2022) seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Genf.