Ukraine aktuell: Ex-Botschafter Melnyk glaubt an Vermittlerrolle Chinas
DW
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland hat sich positiv zu Friedensbemühungen Chinas geäußert. In Ungarn dankte Papst Franziskus für die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge. Ein Nachrichtenüberblick.
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hält eine friedensstiftende Vermittlerrolle Chinas für möglich. Wie er den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärt, hätten die Chinesen zwar ihre eigenen Interessen, auf die Frage, ob China dennoch Frieden stiften könne entgegnet der Diplomat, dass dies nicht unrealistisch sei. Eine friedliche Lösung und das Ende der Kampfhandlungen würde den Interessen Pekings mehr entsprechen "als dieses gewaltige nicht enden wollende Erdbeben für die gesamte Weltordnung", so Melnyk, der jetzt stellvertretender Außenminister in der Ukraine ist.
Das Telefonat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping bewertete er als großen Schritt nach vorn, "um unsere Beziehungen zu China zu stärken und die russische Aggression zu beenden".
Am zweiten Tag seines Ungarn-Besuchs traf sich der Papst in der St.-Elisabeth-Kirche in Budapest mit Flüchtlingen und hörte sich ihre Geschichten an - so etwa die eines fünffachen Vaters, der vor der russischen Invasion der Ukraine geflüchtet war. Anschließend dankte Franziskus Ungarn dafür, dass es "nicht nur mit Großzügigkeit, sondern auch mit Begeisterung so viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen" habe. Zugleich mahnte das Oberhaupt der katholischen Kirche dazu, "Mitgefühl für alle zu zeigen".
Bei einem Treffen mit Geflüchteten und Armen warnte Benedikt in der Kirche vor den gesellschaftlichen "Übeln der Gleichgültigkeit und Selbstsucht". Und er rief dazu auf, "die Hoffnung auf eine neue, gerechtere und brüderlichere Welt wieder aufleben zu lassen". An der Begegnung mit dem Papst in der St.-Elisabeth-Kirche nahmen rund 600 Flüchtlinge - hauptsächlich aus der Ukraine - sowie arme Menschen teil, während draußen etwa tausend weitere versammelt waren.