
Ufo-Meldestelle sucht Personen, die Feuerkugel gesehen haben
Frankfurter Rundschau
Nördlich von Frankfurt wird ein Meteor gesichtet. Eine Zeugin hält das Objekt mit Schweif für einen Flugzeugabsturz. Auch in Dänemark, Belgien und den Niederlanden fällt es auf.
Die Ufo-Meldestelle Cenap (Centrales Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene) im Odenwald sucht Augenzeugen eines spektakulären Tagesmeteors – auch Feuerkugel genannt – der am Samstag, 28. Mai, gegen 10.10 Uhr über Hessen zu sehen gewesen sein soll.
Bisher lägen dazu nur elf Sichtungen aus Deutschland, Dänemark, Belgien und den Niederlanden vor, teilte Cenap-Mitgründer Hansjürgen Köhler mit. Da es auch zwei Beobachtungen aus dem hessischen Niederdorfelden (Main-Kinzig-Kreis) gebe, „hoffen wir, weitere Zufallsbeobachter aus dem Rhein-Main-Gebiet zu erreichen, die uns ihre Beobachtung schildern können“, sagt Köhler der Frankfurter Rundschau.
Auch an jeglichen Foto- oder Videoaufnahmen sei man interessiert. Da die Kameras des europäischen Feuerkugelnetzes, mit dem Cenap zusammenarbeitet, nicht jederzeit den gesamten Himmel abdeckten, könnten Augenzeugen wichtige Hinweise auf die Flugbahn des Meteors liefern. Eine Frau aus dem nördlich von Frankfurt gelegenen Niederdorfelden hatte Cenap über die Sichtung informiert. Wie Köhler sagte, habe sie zuerst einen Flugzeugabsturz vermutet, so groß sei das Objekt gewesen. Der Meteor sei vermutlich nur daumengroß. Beim Eintritt in die Atmosphäre ionisierten die Gesteinsteile aber, und es baue sich ein bläulich-grünlicher, birnenförmiger Lichtball auf, der einen Schweif hinter sich herziehe.
Laut dem Ufo-Experten aus Südhessen sind Nachtschwärmer und Nachtschwärmerinnen häufig mit dem Phänomen von Sternschnuppen häufig vertraut. Die helleren Feuerkugeln seien dagegen nur sehr selten und am Tage noch seltener zu beobachten. Das europäische Feuerkugelnetz, das unter anderem vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin betrieben wird, zeichne jährlich durchschnittlich 30 solcher Feuerkugeln über Mitteleuropa auf. Eines dieser seltenen Exemplare war offenbar vor einer Woche zu sehen.
Die Ufo-Meldestelle bittet um Meldungen, die möglichst genauen Zeitpunkt, Standort, Blickrichtung, Bewegungsrichtung und eine Beschreibung des Meteors enthalten sollen. Je mehr Meldungen man habe, desto besser könne man die Flugbahn berechnen.













