
Tonga Tsunami: Durch Vulkanausbruch droht jetzt eine Hungersnot
Frankfurter Rundschau
Die Pazifikinseln um die Hauptinsel Tonga sind von der Außenwelt abgeschnitten. Neuseelands und Australiens Hilfslieferungen sind frühestens in drei Tagen vor Ort.
Wellington – Nach dem Ausbruch eines Unterwasservulkans*, den man selbst aus dem Weltall beobachten konnte, sind alle 169 Inseln der Tonga-Region mit Asche bedeckt. Der Ausbruch war einer der schwersten seit Jahrzehnten. Aufgrund eines beschädigten Untersee-Kabels ist Tonga von der Außenwelt abgeschnitten, Kommunikation erfolgt per Satellitentelefon. Auch Flugzeuge könne dort aktuell nicht landen, da eine Ascheschicht die Landebahn des Flughafens bedeckt*. Rund 200 Menschen mit Schaufeln und Schubkarren fegen das Gelände, damit Flugzeuge Lebensmittel und Trinkwasser zu den pazifischen Inseln bringen können.
Australien und Neuseeland haben Marineschiffe entsandt, um Hilfslieferungen in das per Schiff drei bis fünf Tage entfernte Inselreich zu bringen. Bislang wurden drei Todesfälle gemeldet – zwei Staatsangehörige Tongas und eine Frau aus Großbritannien*. Den Ausbruch, der Gas-, Rauch- und Trümmerwolken des Vulkans bis zu 20 km in den Himmel schleuderte, beschrieb die tonganische Regierung als „beispiellose Katastrophe“.
Die Beseitigung der Asche habe sich als schwieriger erwiesen als gedacht, es seien aber gute Fortschritte erzielt worden und man hoffe, dass die Flüge bald wieder aufgenommen werden können, sagte der UN-Vertreter Jonathan Veitch in der Region Tonga am Mittwochmorgen (19.01.2022). „Wir dachten, er würde (Dienstag) in Betrieb sein, aber er wurde noch nicht vollständig geräumt, weil mehr Asche gefallen ist“, äußerte Veitch gegenüber Reportern.
Veitch fand auch lobende Worte für die schnelle Reaktion Neuseelands und Australiens bei der Entsendung von Hilfsgütern über Marineschiffen. Diese besäßen die Fähigkeit, Meerwasser zu entsalzen und somit die lokale Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln und Trinkwasser zu versorgen. Er wies darauf hin, dass die Schiffe „einen Großteil unserer Wasser- und Sanitärversorgung“ transportierten und beschrieb die Situation auf der Insel als „sehr schwierig“.
Peeni Henare, Neuseelands Verteidigungsminister, sagte der BBC, sein Land habe kürzlich zwei Marineschiffen entsandt, die in den kommenden Tagen in Tonga eintreffen sollen. „Es dauert etwa drei bis vier Tage, um nach Tonga zu segeln, und sie werden große Mengen an Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung mit sich führen“, sagte er.













