Tonga: Archipel im Ausnahmezustand
DW
Vulkanausbrüche, Wirbelstürme, Überschwemmungen: Das Königreich Tonga ist alles andere als ein Südseeparadies. Der Inselstaat ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Wichtige Fakten im Überblick.
Tonga gehört zur pazifischen Inselregion Polynesien und liegt östlich von Fidschi, südlich von Samoa und nördlich von Neuseeland. Das Archipel, früher unter dem Namen Freundschaftsinseln bekannt, gehört zum Einzugsgebiet des Pazifischen Feuerrings, einem Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean von drei Stellen umgibt. Der Inselstaat mit einer Gesamtfläche von 747 Quadratkilometern besteht aus 172 Eilanden, 36 davon sind bewohnt. Das tropische Klima auf Tonga gliedert sich grob in zwei Jahreszeiten: Eine feuchtheiße Phase von Dezember bis April und eine weniger regenintensive Jahreszeit von zwischen Mai und November.
Auf den 36 bewohnten Inseln des Archipels leben rund 105.000 Menschen. 97 Prozent der Bevölkerung sind Polynesier, die restlichen drei Prozent setzen sich laut einer Volkszählung aus dem Jahr 2016 aus Chinesen, Europäern sowie Bewohnern anderer pazifischer Inseln zusammen. Die Bevölkerung ist jung, das Durchschnittsalter liegt bei 24 Jahren. Zum Vergleich: In Australien beträgt das Durchschnittsalter 38 Jahre, in Deutschland 44 Jahre.
Entlang des 40.000 Kilometer langen Pazifischen Feuerrings treten immer wieder Erdbeben und Tsunamis auf. Im Weltrisikobericht 2021 der Nichtregierungsorganisation "Bündnis Entwicklung hilft" belegt Tonga Rang drei der Länder mit dem weltweit höchsten Risiko, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe wird.
Allein in den vergangenen zwölf Jahren ereigneten sich drei Naturkatastrophen. Am 13. Februar 2010 wurde Tonga von einem Erdbeben der Stufe 6,3 erschüttert. Zwei Tage später fegte ein Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 228 Stundenkilometern über die Inseln.