Tod nach Penis-Injektion - Mann gesteht Eingriff
n-tv
Weil er sich mehr Männlichkeit wünscht, lässt sich ein Mann mehrfach Silikonöl in Penis und Hodensack spritzen. Er stirbt daraufhin an einer Blutvergiftung mit Organversagen. Vor Gericht räumt ein 46-Jähriger nun ein, die Spritzen verabreicht zu haben.
Ein 46 Jahre alter Mann aus Solingen hat vor dem Wuppertaler Landgericht zugegeben, einem 32 Jahre alten Mann mehrfach Silikonöl in Penis und Hodensack gespritzt zu haben. Der Jüngere wollte so seinen Penis vergrößern lassen. Der 32-Jährige war an einer Blutvergiftung und anschließendem Organversagen gestorben, weil das Silikonöl in die Blutbahn gelangt war. Der 46-Jährige muss sich unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.
Der Angeklagte, der laut Anklage weder Arzt noch Heilpraktiker, sondern Restaurant-Fachmann ist, betonte vor Gericht, dass er den Jüngeren über mögliche Risiken der Behandlungen bis hin zu einem möglichen Tod aufgeklärt habe. Das habe den Mann aber nicht abgeschreckt. Mehrfach habe er den Jüngeren gefragt, ob er die Spritzen wirklich wollte. Dieser habe dabei auf die Injektionen gedrängt und sich ein, so wörtlich, "monströses Gehänge" gewünscht. Insgesamt vier Injektionstermine in Solingen habe es gegeben, mit jeweils 100 Milliliter "zum Selbstkosten-Preis von 200 Euro", sagte der Angeklagte.
Dem 46-Jährigen wird auch ein Verstoß gegen das Heilpraktiker-Gesetz vorgeworfen. Er habe die Injektionen ohne eine entsprechende Zulassung oder Befähigung vorgenommen, so das Gericht. Auch habe er erkennen können, dass das Öl gesundheitsschädliche oder tödliche Folgen auslösen könne. Der Solinger berichtete zu Prozessbeginn, dass er den Mann etwa 2016 auf einer Datingplattform kennengelernt habe. Dieser habe die Behandlung von ihm verlangt, weil er wusste, dass der nun Angeklagte eine solche Behandlung 2013 und 2014 bei sich selbst vorgenommen hatte.