
Wenn Drag-Shows zur Zielscheibe werden
n-tv
Schikane, Morddrohungen, Belästigungen im Internet und sogar Gewalt: Dragqueens und Dragkings in den USA müssen um ihre Sicherheit fürchten. Zum Pride Month Juni formiert sich nun organisierter Widerstand.
Drag-Shows geraten in den USA zunehmend ins Visier erzkonservativer Menschen. Eine Gruppe von Darstellerinnen und Darstellern hält jetzt mit der Gründung einer Organisation dagegen. "Drag ist Freude, aber steht unter Beschuss. Unsere schiere Existenz, unsere Selbstentfaltung, unsere Kunst - alles wird bedroht. Und uns reicht es", heißt es in einer Erklärung von Qommittee. Formiert hat sich die Gruppe vor dem Pride Month im Juni zu Ehren von LGBTQ+, also sexuellen Minderheiten wie Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Personen, queere und intergeschlechtliche Menschen. Das Pluszeichen steht als Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
"Wir mussten schon immer mit Händen und Füßen für unseren Platz in dieser Welt kämpfen", erklärt Qommittee. "Aber jetzt kämpfen wir gegen eine Flutwelle des Hasses an - Doxxing, Schikane, Morddrohungen, bewaffnete Proteste, Bombenanschläge und sogar Schusswaffenangriffe." Mit Doxxing ist die Offenlegung personenbezogener Daten eines Menschen im Internet mit böswilliger Absicht gemeint.
Die Mitglieder von Qommittee wissen, wovon sie sprechen. Die Gruppe setzt sich aus derzeit rund zehn Drag-Künstlerinnen und Drag-Künstlern aus ganz Amerika zusammen, die nach eigenen Angaben direkt oder indirekt Drohungen, Belästigungen oder Gewalt wegen ihrer Auftritte ausgesetzt sind. Eine Performerin musste miterleben, wie auf das Gebäude, in dem sie im Bundesstaat Ohio auf der Bühne stand, ein Brandbombenanschlag verübt wurde.
