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Teheran vollstreckt Todesurteil nach Protesten

Teheran vollstreckt Todesurteil nach Protesten

DW
Thursday, December 08, 2022 01:09:39 PM UTC

Im Iran ist erstmals ein "Randalierer" im Zusammenhang mit den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten gegen die Staatsführung hingerichtet worden. Elf weitere Angeklagte wurden zum Tode verurteilt.

Wie die iranische Justizbehörde auf ihrer Website Misan Online mitteilte, wurde ein Mann hingerichtet, der Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen verletzt hatte.

Der "Randalierer" Mohsen Schekari habe am 25. September den Sattar-Khan-Boulevard in Teheran blockiert und einem Basidschi mit einem Messer in die linke Schulter gestochen, erklärte die Justiz. Am Donnerstagmorgen sei er hingerichtet worden.

Schekari war den Angaben zufolge am 1. November von einem Revolutionsgericht in Teheran verurteilt worden. Am 20. November habe das Oberste Gericht die Berufung abgewiesen und damit die Vollstreckung des Urteils erlaubt. Laut der Justizbehörde wurde Schekari für schuldig befunden, "in der Absicht zu töten, Terror zu verbreiten und die Ordnung und Sicherheit der Gesellschaft zu stören" gekämpft und seine Waffe gezogen zu haben. Damit habe er auch "Kriegsführung gegen Gott" betrieben.

Der Iran wird seit dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini am 16. September von Protesten erschüttert. Die 22-Jährige war kurz nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben. Aktivisten werfen der Polizei vor, die junge Frau misshandelt zu haben.

Teheran bezeichnet die Demonstranten als "Randalierer" und wirft den USA, anderen westlichen Ländern und kurdischen Exil-Gruppen vor, die Proteste zu unterstützen. Die iranische Justiz hat noch elf weitere Angeklagte im Zusammenhang mit den Protesten zum Tode verurteilt.

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