
Studie bewertet TikTok-Videos zu Affenpocken als „unzuverlässig und unvollständig“
Die Welt
Eigentlich dient TikTok der Unterhaltung. Doch viele – und besonders jüngere – Menschen informieren sich via Social Media über Nachrichten oder Gesundheitsthemen. Mediziner haben jetzt anhand von Affenpocken-Videos die Qualität analysiert. Das Urteil ist ernüchternd.
TikTok-Videos mit Gesundheitsinformationen zu Affenpocken bieten häufig unvollständige und ungenaue Angaben: So lautet das harsche Urteil einer Mediziner-Analyse, die im Fachblatt „BMJ Global Health“ veröffentlicht ist. Darin warnt das internationale Team vor irreführenden Inhalten und davor, dass diese auch Bemühungen zur Verhinderung und Bewältigung von Krankheitsausbrüchen behindern könnten. Umso wichtiger seien Leitlinien für Gesundheitsinformationen in sozialen Netzwerken oder behördliche Institutionen wie das Robert-Koch-Institut. Zudem sollten mehr Ärztinnen und Ärzte vor die Kamera treten.
Konkret suchten die Studienautoren mithilfe von zwölf entsprechenden Hashtags nach relevanten TikTok-Videos, die vom 1. Januar bis 11. August 2022 zu Affenpocken (Mpox) hochgeladen worden waren. Zu dieser Zeit war noch relativ wenig über die durch ein Virus verursachte und meist mild verlaufende Infektionskrankheit bekannt. Unter den knapp 2500 Treffern konzentrierten sich die Mediziner auf diejenigen in englischer Sprache und mit pädagogischem Inhalt, sodass am Ende 85 Clips für die Analyse zur Verfügung standen.
