Strikte Verbote für Jugendliche: Chinesische Regierung limitiert Gaming
Frankfurter Rundschau
Die chinesische Regierung belegt die Gaming-Branche mit strikten Regulierungen. Kinder und Teenager dürfen nur noch einmal die Woche für eine Stunde spielen.
Peking - Eine überdimensionale Actionfigur, wie aus dem Filmset der „Transformer“-Reihe entnommen, grüßt die Besucherinnen und Besucher des „China Game Valley“ in der ostchinesischen Metropole Nanjing. Rund um die gelb-silberne Statue haben sich in den letzten acht Jahren insgesamt über 230 Spieleentwickler:innen mit 10.000 Angestellten angesiedelt, die jährlich Gewinne von umgerechnet fast einer Milliarde Euro generieren. In einem der kubistischen Bürogebäude empfängt der Developer „Migu“, eine Tochterfirma von China Mobile, die sich auf Cloud Gaming spezialisiert hat. Doch der Firmenbesuch läuft gänzlich anders ab als erwartet: Statt über die boomenden Smartphone-Spiele zu reden, die Millionen chinesischer Jugendliche in ihren Bann ziehen, setzt die Firmenvertreterin zunächst zu einer Lobhudelei gegenüber der Regierung an. Dann führt sie durch den Showroom, das firmeneigene Café mit einem einarmigen Roboter-Barista und schließlich zur angeschlossenen Bücherei, wo auf über einem Dutzend Stapel die gesammelten Werke von Staatschef Xi Jinping ausliegen. Doch über Online-Spiele möchte man partout nicht reden. Spätestens seit Montag lässt sich die Paranoia des Spielehersteller nachvollziehen: Die erfolgreiche Branche, einst ökonomisches Aushängeschild der Volksrepublik, ist längst zum politischen Problemfall geworden.More Related News