Stichwahl in der Türkei: Ogan stellt sich an Erdogans Seite
Frankfurter Rundschau
Erdogan und Kilicdaroglu kämpfen vor der Türkei-Stichwahl um die Stimmen des Nationalisten Sinan Ogan. Er will nun erklären, wen er unterstützen wird.
Update vom 22. Mai, 16.35 Uhr: Auf der Pressekonferenz in Ankara gab Sinan Ogan an, das Oppositionsbündnis von Kemal Kilicdaroglu habe es nicht geschafft, eine „Perspektive für die Zukunft“ aufzustellen und Ogan zu überreden. Zudem habe das Bündnis „den Faktor der Stabilität“ verfehlt. „Ich rufe unsere Wähler auf, in der zweiten Runde der Wahl für Herrn Erdogan zu stimmen“, so der Nationalist Ogan.
Offenbar hat er sich mit Erdogan unter anderem auf eine ununterbrochenen „Kampf gegen Terrororganisationen wie die PKK und Hisbollah“ sowie die Rückführung von Flüchtlingen geeinigt. Man werde alles unternehmen, um Migranten in ihre Länder abzuschieben, erklärte Ogan. Es gebe nun einen Kalender für die Rückführung von Flüchtlingen und man werde den Kalender so schnell wie möglich umsetzen. Außerdem werde man Sicherheitsvorkehrungen an den türkischen Grenzen erhöhen. Es sei wichtig, dass das Parlament und das Amt des Präsidenten in einer Hand sei, betonte Ogan.
Update vom 22. Mai, 16.25 Uhr: Der türkische Nationalist Sinan Ogan will in der zweiten Runde der Türkei-Wahl den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unterstützen. Dies teilte Ogan, der in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl kandidierte, bei einer Pressekonferenz in Ankara mit.
Update vom 22. Mai, 15.55 Uhr: Offenbar will der Nationalist Sinan Ogan bei der Stichwahl tatsächlich Recep Tayyip Erdogan unterstützen. Dies teilten anonyme türkische Quellen gegenüber der englischen Publikation Middle East Eye mit. Ogan habe ursprünglich den Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu unterstützen wollen. Doch nach seinem Treffen mit Erdogan hat er wohl seine Meinung geändert und sich für den türkischen Präsidenten entschieden. Mehrere Verbündete von Erdogan sprechen inzwischen auch darüber, dass Ogan Unterstützung für Erdogan verkünden werde.
Update vom 22. Mai, 14.29 Uhr: Die Stimmabgabe für die Stichwahl um das türkische Präsidentenamt hat in Deutschland begonnen. Auch in Baden-Württemberg haben bereits am Samstag zahlreiche Menschen ihre Stimme abgegeben. Hunderte reihten sich in die lange Schlange vor dem Wahllokal im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen ein, auch in Karlsruhe mussten Wählende teils mehrere Stunden lange warten. Es sind zwei von mehreren Standorten in Deutschland, an denen türkische Staatsangehörige über den künftigen türkischen Präsidenten abstimmen können. Zwischenfälle gab es nach Polizeiangaben nicht.