Steuerexperte über Pandora Papers: „Es geht nur mit Druck“
Frankfurter Rundschau
Steuerexperte Trautwetter spricht im Interview über die Pandora Papers, die nötige Regulierung von Steuerschlupflöchern und die Rolle Deutschlands.
Herr Trautvetter, „Panama Papers“, „Paradise Papers“, jetzt „Pandora Papers“, das bislang größte Datenleak im Steuerbereich: 11,9 Millionen Dokumente von insgesamt 14 Finanzdienstleistern. Was lehrt uns dieses neuerliche Leak?
Wir lernen, dass das gleiche System der Schattenfinanzplätze immer noch gut funktioniert und dass die Maßnahmen, die bisher dagegen verabschiedet wurden, nicht ausreichen. Besonders spannend sind aus dieser Sicht die Fälle, bei denen geheime Firmenkonstrukte nach Veröffentlichung der „Panama Papers“ nicht etwa aufgelöst wurden, sondern in neue Geheimhaltungsformen geflüchtet sind. So hat beispielsweise der Präsident aus Ecuador seine geheime Struktur Ende 2017 von Panama nach South Dakota in den USA verlagert.
Das bedeutet, dass die staatlichen Gegenmaßnahmen nicht gefruchtet haben?