
Schalke setzte für die Rettung alles auf eine Karte
Die Welt
Es gibt nicht viel, was bei Schalke 04 Hoffnung macht. Dem Tabellenletzten sind auf dem Transfermarkt die Hände gebunden, obwohl großer Bedarf besteht. Zu allem Übel verletzte sich nun auch noch Stürmer Polter schwer. In der Not fokussiert sich deswegen alles auf Trainer Reis.
Drei Tage vor Silvester versammelten sich etwa 350 Fans auf dem „Schalker Fan Feld“, einem Gemeinschaftsgrabfeld auf dem Friedhof Beckhausen-Sutum in Gelsenkirchen. Hier, nur wenige Hundert Meter von der Arena entfernt, haben viele Schalker ihre letzte Ruhestätte. Rudi Assauer etwa, der frühere Manager, oder Klubidol Reinhard „Stan“ Libuda.
Nun wurde hier Erich Wehner unter großer Anteilteilnahme zu Grabe getragen. Auch Weltmeister Olaf Thon und Aufstiegstrainer Mike Büskens kamen. Zuvor war für die Beerdigung gesammelt worden, denn Erich hatte nie Geld. Trotzdem war er fast überall mit dabei, wo die Königsblauen in den vergangenen Jahrzehnten spielten. Irgendjemand fand sich immer, der Erich mitnahm oder ihm die Eintrittskarte zahlte. Er gehörte halt zur königsblauen Familie. Nach der Trauerfeier wurde Pils getrunken und in Erinnerungen geschwelgt: Wie Erich es immer irgendwie geschafft hatte, selbst an die entlegensten Spielorte Europas zu reisen – oder wie er damals in Trabzon tatsächlich versucht hatte, einen Esel mit in den Flieger zu nehmen.