Rangnick und Cristiano Ronaldo? Besser mit Zahnspange!
Die Welt
Die Qualitäten des Trainers Ralf Rangnick sind bekannt. Der „Guardian“ bringt seinen Lesern schon mal das Gegenpressing nahe. Der Deutsche soll dem kriselnden Manchester United zu neuem Glanz verhelfen. Wie aber soll das mit Cristiano Ronaldo funktionieren?
Wenn ein Deutscher auf der britischen Insel landet, ist das immer so eine Sache. Im Krieg sprang Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess, angeblich in heimlicher Friedensmission, mit dem Fallschirm aus seiner zweimotorigen Messerschmitt über dem schottischen Hochland ab und wurde auf der Stelle verhaftet. Auch Bastian Schweinsteiger erging es später nicht viel besser - als es für unseren Ex-Weltmeister bei Manchester United unter Trainer Jose Mourinho nur schleppend lief, empfahl der „Sunday Telegraph“ seine etwas füllige „XL-Hose als Großsegel für den America‘s Cup“.
So gesehen hat Ralf Rangnick Glück. Seit dieser Tage bekannt wurde, dass er als Hexer und Handaufleger Manchester United bis zum Sommer aus der Krise trainieren und anschließend als Berater erneuern soll, bekommt der Deutsche zwar den britischen Humor der unterbelichteten Fans in den asozialen Medien zu spüren. „Ralf Who?“ lästern sie und meckern, dass der Neue nicht 36, sondern schon 63 ist. Aber die Ahnungslosen in Sachen Rangnick werden doch deutlich übertönt von den Begrüßungshymnen seiner zwei schwäbischen Landsleute, auf die ganz England andächtig hört, seit sie im Namen der Premier League die Champions League gewonnen haben.