Protest in Darmstadt: Klinik-Reinigungskräfte überlastet
Frankfurter Rundschau
Verdi und Linke prangern Tarifflucht und Benachteiligung von SSG-Personal an. Die Linken fordern Tarifverträge für alle städtischen Töchter.
Gegen die ungleiche Bezahlung von Arbeitskräften am Klinikum Darmstadt haben am Donnerstag die Gewerkschaft Verdi sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Starkenburg Service GmbH (SSG) protestiert. Vor dem Eingang des Kongresszentrums Darmstadtium hatten sich zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung rund 25 Leute mit Plakaten postiert. Hintergrund ist, dass die 2001 ausgegründete Tochter des Klinikums ihre Kräfte nicht nach Tarifvertrag bezahlt und die Arbeitsbedingungen im Zuge der Erweiterung durch den Klinikanbau sowie durch die Corona-Pandemie zugenommen haben. Betroffen sind laut Linkspartei etwa 300 Beschäftigte, die sowohl für die Reinigung im Krankenhaus zuständig sind als auch für die Logistik, etwa den Transport von Patientinnen und Patienten innerhalb des Hauses. Gerade in der Pandemie seien die Anforderungen extrem gestiegen, sagte eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte. Eine Reinigungskraft sei in ihrer Sechs-Stunden-Schicht zum Beispiel für zwei Stationen zuständig. Im Neubau des Klinikums seien dann 50 Patientenzimmer zu reinigen. Sofern dort Covid-Erkrankte liegen würden, müsse man Schutzkleidung anziehen. „Das ist nicht zu schaffen“, so die Mitarbeiterin. Die Kollegen seien fix und fertig, immer mehr Leute würden kündigen, ohne dass sie ersetzt würden. Andere hätten Angst, dass ihr Vertrag nicht verlängert werde.More Related News