Polizei war vor tödlicher Hooligan-Randale wohl gewarnt
n-tv
Sie sollen organisiert nach Athen gereist sein. Das Ziel der 150 bis 250 kroatischen Fußball-Fans: Randale und Zerstörung. Ein griechischer Fan stirbt dabei. Die Suche nach den Tätern läuft auf Hochtouren, die griechische Polizei hörte wohl nicht auf Warnungen.
Nach schweren Ausschreitungen und dem Tod eines griechischen Fußballfans sind 94 kroatische Hooligans der Staatsanwaltschaft Athen vorgeführt worden. Das griechische Fernsehen zeigte die Vorführung der mutmaßlichen Randalierer live. Zuvor seien den Männern DNA-Proben abgenommen worden, um sie mit DNA am Körper des 29 Jahre alten Opfers abzugleichen. Außerdem wurden laut Medienberichten fünf weitere Kroaten festgenommen, die für die schweren Ausschreitungen in der Nacht zum Dienstag in Athen mitverantwortlich sein sollen und versucht hätten, per Fähre, Bus und Auto als normale Urlauber auszureisen. Nach weiteren 50 Hooligans werde noch gesucht.
Rund 150 bis 250 kroatische Hooligans waren am Montag vor dem Spiel AEK Athen gegen Dinamo Zagreb in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation nach Griechenland eingereist, trotz einer Vereinbarung zwischen den Klubs, zu den Spielen keine gegnerischen Fans zuzulassen. Die Einreise sei organisiert erfolgt, wie zahlreiche Videoaufnahmen in griechischen Medien belegen sollen. Eine Aufnahme zeige auf der Autobahn von der nordgriechischen Grenze nach Athen einen Konvoi mit Autos mit kroatischen Nummernschildern.
Die griechische Polizei sei aus verschiedenen Quellen wiederholt auf die Gefahr hingewiesen worden, berichteten griechische Medien übereinstimmend. Zunächst hätten die kroatischen Behörden vor der Einreise von "risky Fans" (gefährlichen Fans) gewarnt. Anschließend habe die montenegrinische Grenzpolizei darüber informiert, dass rund 120 "junge Menschen" auf dem Weg Richtung Süden seien, vermutlich, um das Spiel AEK Athen gegen Dinamo Zagreb zu besuchen. Die Montenegriner schickten der griechischen Polizei demnach sogar die Nummernschilder der betreffenden Autos, hieß es. Eingegriffen wurde offenbar jedoch nicht.