Opferzahlen nach Zyklon "Freddy" steigen weiter an
DW
Im Südosten Afrikas sind inzwischen mehr als 400 Menschen durch den Tropensturm getötet worden. Die meisten Opfer zählt Malawi. Verzweifelt suchen die Menschen in den Trümmern nach weiteren Überlebenden.
Nach tagelanger Verwüstung durch den schweren Tropensturm "Freddy" suchten Rettungskräfte am Donnerstag in Malawi weiter nach Leichen und Überlebenden. Der Zyklon hat in insgesamt drei Ländern im südöstlichen Afrika – Malawi, Mosambik, Madagaskar – gewütet und dabei mehr als 400 Menschenleben gefordert. Malawi trägt mit insgesamt 326 Toten die größte Last. Dort ist die Zahl der Todesopfer von Mittwoch auf Donnerstag um mehr als 100 angestiegen.
Aufgrund der langen Dauer des Sturmes sind nach offiziellen Angaben knapp 1000 Menschen verletzt worden, mindestens 83.000 hätten ihr Zuhause verloren. Erst nach knapp einer Woche hatten die starken Regenfälle endlich nachgelassen.
"Es ist eine nationale Tragödie, die jeden von uns getroffen hat", sagte Präsident Lazarus Chakwera im Gespräch mit Bedürftigen außerhalb der Wirtschaftsmetropole Blantyre im südlichen Teil Malawis. Anschließend verkündete er eine zweiwöchige Staatstrauer. Für die am stärksten betroffene Region, den Süden Malawis, hat die Regierung den Katastrophenfall ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten.
"Es ist ein trauriger Tag für Malawi. Meine Nachbarn haben zehn Familienmitglieder verloren. Mehrere Leute, die ich kenne, werden vermisst", sagte Thomas Bhanda aus der Gemeinde Chilobwe, die in der Nähe von Blantyre liegt. Er ist einer der Menschen, die verzweifelt in den Trümmern nach vermissten Familienmitgliedern suchten. Viele von ihnen standen am Eingang von Leichenhallen Schlange, um Opfer zu identifizieren.
Der letzte Moment, an den sich Kiam Jegwa erinnern kann, ist, wie eine Flut von Wasser in sein Haus in Blantyre eindrang. Als nächstes sei er im Zentralkrankenhaus der Stadt aufgewacht. "Ich kann mich an nichts erinnern. Ich hoffe, meine Familie findet mich bald", sagte der 37-Jährige. Mehr als 300 Notunterkünfte wurden für die Überlebenden eingerichtet, während die Armee und die Polizei zur Bewältigung der Krise eingesetzt wurden.