Online-Shopping in der Corona-Pandemie: Wie sich das Kaufverhalten geändert hat
Frankfurter Rundschau
Durch Corona hat sich das Einkaufsverhalten vieler Menschen geändert. Das zeigt eine Datenanalyse aus den USA. Was kann man beim Online-Shopping beobachten?
Frankfurt – Durch die Corona-Krise hat sich der Alltag vieler Menschen grundlegend verändert. Das wird nicht nur in der Arbeitswelt deutlich, wo stark auf Home-Office gesetzt wird, sondern auch beim Einkaufen. Seit Beginn der Pandemie bestellen immer mehr Menschen im Internet – und beim Online-Shopping zeigt sich, welche Produkte mehr erworben werden und welche an Beliebtheit verloren haben.
Wird Toilettenpapier immer noch wie wild gekauft? Und wie sieht es mit Alkohol oder anderen Genussmitteln aus? Um das veränderte Einkaufsverhalten zu bewerten, hat sich die Nachrichtenseite Axios mit Google Trends zusammengetan. Der Online-Dienst des IT-Giganten wertet Daten zu Suchanfragen aller Google-Nutzer:innen aus und stellt diese grafisch dar. Bei der gemeinsamen Datenanalyse wurden Produkte untersucht, die die Menschen in den USA gegoogelt haben. Eingeteilt werden die Waren in drei Kategorien:
Dass Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, wird bei der Datenanalyse klar. So decken sich die Menschen seit der Coronavirus-Ausbreitung vermehrt mit Computerzubehör und Monitoren ein. Auch das Interesse nach den eigentlich veralteten Fax-Geräten ist gestiegen. Offenbar scheint das bei vielen US-Amerikaner:innen im Home-Office nicht fehlen zu dürfen. Zum „neuen Normal“ zählt auch das gestiegene Interesse nach Scannern und Fernsehgeräten.
Außerdem stehen Pflegeprodukte hoch im Kurs: Google-User:innen suchen mehr nach Haut- und Haarpflegeprodukten, Nägeln und nach dem Stichwort Massage. Zudem sind gemütliche Loungewear und Kochutensilien sehr beliebt. Schließlich wird schicke Kleidung weniger als vor der Corona-Pandemie gebraucht, da viele Veranstaltungen nicht mehr stattfinden – und auch auf den Gang ins Restaurant wird oftmals verzichtet, um Ansteckungen zu vermeiden. Nach Pfefferspray suchen Amerikaner:innen öfter, ebenso wie nach einzelnen Spirituosen. Beim Schnaps steht Tequila im Fokus.
Ein ungewöhnliches Suchverhalten zeigt sich bei Produkten des alltäglichen Bedarfs und Lebensmitteln. Dort gab es im Verlauf der Pandemie teils eine massive Nachfrage, diese hat sich jedoch mittlerweile wieder normalisiert. So wurde zu Beginn der Pandemie – insbesondere zwischen Februar und April 2020 – stark nach Toilettenpapier, Taschentüchern, Masken (auch Gasmasken), Mehl, Reis und Hefe gesucht. Im Frühjahr 2020 sorgten Hamsterkäufe kurzzeitig für Engpässe. Auch in Deutschland waren über mehrere Wochen die Regale einzelner Produkte leer gefegt.