One-Love-Binde? Flick fühlte sich von der Politik im Stich gelassen
Die Welt
Hans-Dieter Flick äußert sich erstmals nach dem WM-Aus der deutschen Mannschaft ausführlich in einem Interview. Der Bundestrainer kritisiert die Rolle der Politik bei der One-Love-Binde, verteidigt den neuen Expertenrat des DFB und spricht über seine Rücktrittsgedanken.
Beim Blick aus der Glasfront der DFB-Akademie hinaus auf den verschneiten Trainingsplatz im kalten Frankfurt überfiel Hansi Flick noch einmal der große WM-Blues. Das schmerzhafte Vorrunden-Aus mit der Nationalmannschaft hat der Bundestrainer noch lange nicht verdaut. „Bis gestern war alles gut. Jetzt hat mich wieder eine Erkältung erwischt. Natürlich ist die Enttäuschung noch da. Wenn man die Spiele sieht, kommt der Gedanke, „hätten wir da auch sein können?“ Die Frage muss man sich stellen. Aber es ist nun mal so, dass wir frühzeitig ausgeschieden sind, und dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen. Es ist einfach sehr, sehr schade“, sagte Flick in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Der Bundestrainer steckt kurz vor dem Finale zwischen den übermächtig erscheinenden Finalisten aus Argentinien und Frankreich am Sonntag (16 Uhr ARD und Magenta) noch mittendrin in seiner ganz persönlichen WM-Analyse. Daran hat auch die sehr schnell ausgesprochene Job-Garantie durch die DFB-Spitze um Präsident Bernd Neuendorf nichts geändert. Und Flicks Antworten kreisen auch gut zwei Wochen nach dem K.o. in Al-Chaur immer noch um die vielen vergebenen Chancen.