Olaf Scholz: Das ist die Frau an seiner Seite – Ministerin und keine „First Lady“
Frankfurter Rundschau
Olaf Scholz wird Bundeskanzlers. Seine Frau Britta war während dem Wahlkampf kaum zu sehen. Eine „First Lady“ will sie nicht werden.
Frankfurt – Olaf Scholz und seine Ehefrau Britta Ernst treten nicht häufig zusammen auf. Auch im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 war die Frau an der Seite des Kanzlerkandidaten der SPD kein Thema. Das liegt zum einen daran, dass sich Ehepartner – anders als etwa in den USA – in Deutschland traditionell nicht prominent ins politische Geschehen einschalten und üblicherweise auch keine salbungsvollen Wahlkampfreden halten. Die Spitzen von CDU und den Grünen, Armin Laschet und Annalena Baerbock, halten das ähnlich.
Zum anderen liegt es daran, dass Britta Ernst nicht einfach nur die Ehefrau eines Bundesfinanzministers und Kanzlerkandidaten ist. Vielmehr ist sie selbst äußerst politisch versiert und einflussreich. Seit 2014 ist die SPD-Politikerin Landesministerin, stand von 2014 bis 2017 an der Spitze des Ministeriums für Schule und berufliche Bildung in Schleswig-Holstein, bevor sie 2017 nach Brandenburg wechselte und dort das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport übernahm.
Vor ihrer Regierungslaufbahn war Britta Ernst von 1997 an Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, dem Landesparlament der Hansestadt. In dieser Funktion war sie Mitglied der Fraktion, welche von 2011 an den Ersten Bürgermeister Hamburgs stützte – ihren Ehemann Olaf Scholz, der zu dieser Zeit auch Landesvorsitzender der SPD in Hamburg war. Ernst selbst legte ihr Mandat im selben Jahr nieder und wechselte nach Berlin, wo sie der Bundestagsfraktion ihrer Partei als stellvertretende Fraktionsgeschäftsführerin diente.