
Oberelbe-Häfen mit weniger Güterumschlag
n-tv
2023 war die Oberelbe über Monate nicht schiffbar, zudem fehlen Kapazitäten. Trotz Rückgangs ist die Gesamtbilanz in schwierigen Zeiten positiv.
Dresden (dpa/sn) - Mit knapp 2,7 Millionen Tonnen hat die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang des Güterumschlags verzeichnet. Das waren nach Angaben des Unternehmens mit Standorten auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Tschechien von Mittwoch 8,9 Prozent weniger als 2022. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage zog Geschäftsführer Heiko Loroff positiv Bilanz. Der Hafenverbund werde trotz eines Umsatzrückgangs von etwa 3 Prozent auf knapp unter 25 Millionen Euro einen deutlichen Jahresüberschuss von etwa 300.000 Euro erwirtschaften. "Wir sind auf Krisenzeiten eingestellt und haben gelernt, auch dann zu überleben."
Erfreulich sei die Bilanz vor allem im Containerbereich mit leichtem Zuwachs. "Da sehen wir eine deutliche Stabilisierung, der Trend wird weiter nach oben gehen", sagte Loroff. Man habe 2023 entsprechend in Tschechien investiert, auch mit Unterstützung der dortigen Regierung. Zudem steckt die SBO trotz der Krie, zur Hälfte von Bund gefördert, weitere sechs Millionen Euro in die Infrastruktur am Hafen Dresden. Dort wird ein neuer TrailerPort gebaut, was die Kapazität ab Mai verdoppeln soll.
Auf die Bilanz drückt laut Loroff die Schiffbarkeit der Elbe, wenn über Monate keine wirtschaftlichen Transporte möglich sind wie im letzten Herbst. "Die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe kommt nicht richtig in Gang", kritisierte er. Zudem gebe es keine Schiffe mehr, lägen "enorme Gütermengen" in den Seehäfen, die anders transportiert werden müssten. Momentan, bei höherem Wasserstand, könne mit größeren Schiffen gefahren werden, "aber das geht bei normalem Pegelstand nicht mehr". Im vergangenen Jahr mussten nach seinen Angaben allein in Magdeburg 200.000 Tonnen aus Schiffen ausgeladen und per Lkw nach Tschechien gefahren werden mangels Frachtraum auf der Oberelbe. Es brauche daher eine Regulierung des Flusses, ein Wassermanagement.
