Nordkorea: Kim Jong-un sucht Kontakt zu Wladimir Putin
Frankfurter Rundschau
Nordkorea und Russland führen Gespräche zur Wiederherstellung des durch Corona fast zum Stillstand gekommenen Handels.
Pjöngjang/Moskau - Wie das russische Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis (MDFEA) am Dienstag (02.02.2022) mitteilte, haben Nordkorea und Russland Gespräche über eine „schrittweise Wiederaufnahme“ des bilateralen Handels geführt. Dieser war bedingt durch die Abschottung Nordkoreas wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren fast gänzlich zum Erliegen gekommen.
Wie das Portal „nknews“ berichtet, finden die laufenden Konsultationen zu einem Zeitpunkt statt, in dem Satellitenbilder darauf hindeuten, dass Nordkorea noch nicht mit der Nutzung eines neuen Güterbahnhofs an der Grenze zu Russland begonnen hat, der als Desinfektions- und Quarantäneeinrichtung für Importe dienen könnte. Nordkorea hatte im vergangenen Monat mit der Bearbeitung von Sendungen aus China in einer offenbar ähnlichen Einrichtung begonnen.
Der nordkoreanische Botschafter in Russland, Sin Hong Chol, und MDFEA-Minister Alexsey Chekunkov sprachen sich „angesichts der epidemiologischen Situation für eine schrittweise Wiederaufnahme der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen aus“, heißt es in dem Bericht des Ministeriums. Datum und Ort des Treffens wurden laut „nknews“ nicht bekannt gegeben.
Dem MDFEA-Bericht zufolge ist der Handel an der Grenze dramatisch eingebrochen. Schätzungen zufolge handelt es sich um einen Rückgang von 14,7 Millionen Dollar im Jahr 2020 auf nur noch 40.000 Dollar in den ersten elf Monaten des Jahres 2021.
„Die Pandemie hat die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Fernen Osten Russlands und Nordkorea beeinträchtigt“, sagte Chekunkov auf dem Treffen. „Jetzt müssen wir unsere Zusammenarbeit angesichts der neuen Herausforderungen ausbauen“.