Noch im April erlebte die deutsche Goldreiterin ein Drama
Die Welt
Dorothee Schneider, Isabell Werth und Jessica von Bredow-Werndl gewinnen Olympiagold in der Dressur. Vor wenigen Monaten war eine Stute Schneiders zusammengesackt und gestorben, während sie auf dem Pferd saß. Die Reiterin verletzte sich dabei schwer.
Ihr Ehemann konnte kaum hinsehen, als Dorothee Schneider im Dressur-Viereck der Olympischen Spiele von Tokio an der Reihe war. „Ich habe mir lieber die Architektur des Geländes angesehen“, sagt er später schmunzelnd, erzählt von dem kleinen Glückshufeisen, das er bei sich trägt und zieht es aus seiner Hosentasche. Zu viel war geschehen in den vergangenen Wochen und Monaten, als dass Jobst Schneider etwas gelassener hier im Equestrian Park stehen konnte. Die Erleichterung kam, als alles vorbei war. Ebenso bei seiner Frau, die mit Tränen in den Augen das Drama um eines ihrer Pferde Revue passieren ließ. „Ich bin ein emotionaler Mensch und einfach überwältigt. Es war nicht absehbar, dass ich hier reiten rann“, sagte sie: „Umso größer ist mein Dank an die, die mir geholfen haben.“ Gemeinsam mit ihrem Wallach Showtime legte sie den Grundstein für die Goldmedaille der deutschen Equipe und jubelte später auf dem Podium mit Isabell Werth (52) und Jessica von Bredow-Werndl (35). „Die Medaille ist ganz schön schwer, aber es fühlt sich verdammt gut an“, sagte von Bredow-Werndl. Die 35-Jährige auf Dalera, Werth auf Bella Rose und Schneider auf Showtime – alle sind sie Weltklasse und als Trio fraglos eine Klasse für sich. Dass alles andere als der Olympiasieg eine Überraschung gewesen wäre, ändert nichts an der Bedeutung dieses deutlichen Triumphes vor den USA und Großbritannien. Siegen, insbesondere bei Olympischen Spielen, wird eben niemals zur Routine. Zumal jede der drei Reiterinnen ihre eigene Geschichte mitbringt. Mit ihrem Team-Gold sicherten sie der deutschen Mannschaft in Tokio das zweite Gold dieser Spiele, nachdem zuvor bereits Ricarda Funk im Kanuslalom triumphiert hatte.More Related News